Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 197
(PDF, 142 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0201
Um die Sammlung von Spukerscheinungen hat sich außer dem
westdeutschen Schriftleiter M. Iiiig besonders der Münchener Arzt
Dr. v, Schrenck-Notzing verdient gemacht, zumal ihn seine Lebensverhältnisse
instand setzten, solche Fälle selbst in Augenschein zu
nehmen. Erwähnenswert ist der von ihm beschriebene Spuk von
Nikolsburg, bei dem aufs neue festzustehen scheint, daß das Seelenleben
gewisser Personen weitgehenden Einfluß auf solche Phänomene
hat (z. B. der Pubertät). Ob diese Anschauung allerdings
allein ausreichend ist, um diese Vorgänge zu erklären, muß dahingestellt
bleiben.

Sehr verschieden beurteilt worden ist der von der Gräfin
Wassilko beschriebene Fall der Eleonore Zugun, die von Grunewald
in Rumänien entdeckt (Revalobund, Juni/Juli 1925) und dann
i i Wien und München längere Zeit beobachtet wurde. Der Münchener
Arzt Dr. Rosenbusch u. a. wollen deutliche Beweise erhalten
haben, daß die bei ihr beobachteten Kratzwunden von ihr selbst
verursacht worden seien (Seitz: Phänomene des Spiritismus), während
andrerseits der Engländer Price (Z. f. P., Sept. 1929) bei ihr
tatsächlich okkulte Kräfte festgestellt zu haben glaubt. Die Frage,
ob die bei ihr festgestellten Kratzwunden etc. auf übersinnliche
Einflüsse zurückgehen, konnte jedenfalls auf wissenschaftlichem
Wege nicht einwandfrei bejaht werden. Damit sind wir aber bereits
bei dem Münchener Kreise, in dessen Mittelpunkt der Arzt
Dr. v. Schrenck-Notzing gestanden hat, bis er im Februar 1929 im
64. Lebensjahre verstorben ist, zweifellos der bedeutendste Förderei
des Okkultismus nach Du Prel, wenngleich gerade sein Lebenswerk
aufs heftigste umstritten worden ist

Schrenck-Notzing hat sich während seines Lebens auf den verschiedensten
Gebieten betätigt. Von der kriminalistischen Psychologie
ausgehend, über die er beachtenswerte Schriften geschrieben
hat, gelangte er über das Studium der Hypnose, die in ihm einen
wesentlichen Förderer erhielt, zu den unterbewußten künstlerischen
Leistungen (Traumtänzerin Madeleine S.), bis er schließlich, vielfach
von Du Prel beeinflußt, im Mediumismus landete, dem er bis
zuletzt ein intensives Studium zugewendet hat. Auch hier ist er
vielseitig gewesen. Von den Untersuchungen über Spukerscheinungen
, die er rein animistisch deutete — der bejcannteste der von
Großerlach — führte ihn sein Weg über die Erscheinungen des
Hellsehens (Kahn, Chowrin) zu dem der eigentlichen mediumisti-
schen Erscheinungen (Fr. Kluski), wobei besonders die Telekinesie
(R. Schneider) und das sogenannte Teleplasma (Eva B.) seine Auf-


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