Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 199
(PDF, 142 MB)
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erschöpft sind und daß das Urfeil über die Echtheit dieser Phänomene
vorläufig noch aufgeschoben werden muß.

Andrerseits gibt es Fälle aus der Spontanliteratur, wie z. B.
die inedia der Heiligen, bei der feleplasmatische Vorgänge wahr-
genommen wurden, wie denn auch der Fall beachtenswert ist, daß
in einem rheinischen Krankenhaus eine teleplasmafische Doppelzunge
längere Zeit beobachtet worden sein sollte. Es ist nur bedauerlich
, daß auch im letzteren Fall kein genaues Protokoll vorliegt
, aus dem Näheres über den Vorgang zu ersehen wäre.

Alle diese Fälle könnten einen Hinweis bedeuten, daß doch
an dem Teleplasma etwas Wahres ist; es ist nur bedauerlich, daß
auch hier die Grundlagen jeder wahren Erkenntnis, geordnete Protokolle
, nicht vorhanden sind. Unter diesen Umständen nutzen auch
die Versuche nichts, die von anderer Seite unternommen worden
sind, die Tatsächlichkeit des Teleplasmas nachzuweisen (Schwab:
Te1eplasma und Telekinesie; Crafford u. a.), da diese sämtlich an
dem gleichen Mangel leiden. Verdächtig ist jedenfalls, daß auf
einmal alle möglichen Medien solche Erscheinungen hervorbringen,
was sie früher nicht getan haben. Es mag schließlich nicht unerwähnt
bleiben, daß sich die Kritik der Gegner Schrenck-Notzings
ebenso auch gegen die sogenannten telekinetischen Phänomene gerichtet
hat, die hauptsächlich an die Gebr. Schneider geknüpft sind.
Auch hier weist manches tatsächlich auf Betrug hin, während andere
Phänomene wenigstens den Schein der Echtheit an sich tragen.
Es bleibt auch hier die Frage, warum Schrenck-Notzing nicht anstelle
des ganzen aufs Äußerliche gerichteten Apparates, an den
diese Unternehmungen gebunden waren, wirklich die Bedingungen
erfüllt hat, die tatsächlich an solche Experimente geknüpft werden
müssen.

Diese Bedingungen sind die, daß außer einer Versuchsanordnung
, die jede Möglichkeit von Betrug ausschließt — vor allem
Wegfall der Dunkelheit, — in erster Linie eine sorgsame Auswahl
der Sitzungsteilnehmer getroffen wird, daß nur solche zugelassen
werden, die mit den sämtlichen Tricks der Taschenspieler auf
Grund vorhergehender Schulung völlig vertraut sind und die natürlich
neben völliger wissenschaftlicher Durchbildung auch das Gebiet
des Mediumismus vollkommen beherrschen, d. h. vor allem
dem Seelenleben des Mediums Verständnis entgegenbringen. Es
müssen also — am besten im Zusammenhang mit einer deutschen
S. P. R. — in dieser Hinsicht Kurse eingerichtet werden, wie sie
bereits in dem Psychologischen Institut der Universität Leipzig
mit Erfolg stattgefunden haben. Gegen die Suggestionstheorie hat


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