Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 200
(PDF, 142 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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dei photographische Apparat die nötige Sicherheit zu schaffen,
sowie der Film, wie das schon Schrenck-Notzing bei seinen Versuchen
getan hat. Größerer Wert als bisher ist auch auf die Protokolle
zu legen, da bei einer späteren Niederschrift vielfach Gedächtnisverschiebungen
eintreten können. Das größte Hindernis
wirklich objektiver Feststellung, die Dunkelheit, muß in Zukunft,
wie schon erwähnt, in Wegfall kommen, da garnicht bewiesen ist,
daß die Voraussetzung für das Zustandekommen von mediumisti-
schen Phänomen ist. In Wirklichkeit hat sie auf diesem Gebiete
nur Betrügereien aller Art und in jedem nur denkbaren Ausmaße
gefördert, sodaß es sich lohnt, gerade auf dieses Moment in Zukunft
den größten Wert zu legen.

Es ist wieder jene Naivität, die sich, wie ich schon in einqm
früheren Artikel gezeigt habe, so oft bei psychisch veranlagten
Personen findet und die auch bei dem Münchener Forscher mehr
als einmal in störendem Maße hervorgetreten ist. Sie erscheint
auch bei ihm gepaart mit einer weitherzigen Menschlichkeit, und es
soll ihm nicht vergessen werden, daß er gegen Minderbemittelte
immer ein offenes Herz gehabt hat, wie anderseits auch die Gefahr
nahelag, daß das Geld, das von dieser Seite reichlich floß — vor
allem für die Zeitschrift für Parapsychologie, die gänzlich unter
seinen Einfluß geraten war und die, wie wir hören, auch weiterhin
aus dem Familienkreise Schrenck-Notzings unterstützt wird —
dazu beigetragen hat, daß die wissenschaftliche okkulte Forschung
unter der Ära Schrenck-Notzing in ein sehr einseitiges Gleis geraten
ist. Für ungleich wichtigere Gebiete, wie die Nachprüfung der
Durville'schen Forschungen, die über den Astralkörper etc., hat
der Münchener Forscher nicht einen Pfennig übrig gehabt. Wir
müssen es daher auch ablehnen, in die Jubelhymnen seines engeren
Anhängerkreises einzustimmen, der in diesen Forschungen den
Ausdruck von Ergebnissen von ungeheuerer Tragweite sah, die bestimmt
seien, die Wissenschaft völlig umzugestalten. Vorläufig
sind noch nicht einmal die Grundlagen dazu gelegt, und es berührt
merkwürdig, daß, während man auf Schrenck-Notzings Seite bereits
eine neue Parabiologie zu begründen sucht, einer der angesehensten
Gegner des Münchener Forschers, der Berliner Universitätsprofessor
Dessoir, von dem Buche über die Materialisations-
phänomene als von einem „Älbum der Blamage" redet, das der
Wissenschaft besser erspart worden wäre. Man muß ferner den
Anhängern Schrenck-Notzings zum Vorwurf machen, daß sie, anstatt
ihren Gegnern wirklich positive Argumente gegenüberzustellen,
viellach ins Persönliche verfielen, wo sich schließlich alles beweisen


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