Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 202
(PDF, 142 MB)
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'202

Tischner, der in seiner Schrift über Fernfühlen und Magnetismus
die Forschungen von De Rochas nachprüfte und bestätigte, hat
diese Untersuchungen infolge Mangels an geeigneten Versuchspersonen
aufgeben müssen, und es bleibt auch hier zu bedauern,
daß wir in Deutschland der englischen S. P. R. noch immer nichts
Gleichwertiges zur Seite zu stellen haben.*)

Schrenck-Notzing hat einmal Du Prel in etwas überheblicher
Weise einen träumerischen Phantasten genannt. Übersieht man den
heutigen Stand der okkulten Frage, so wird man im Gegenteil
sagen müssen, daß die Losung: Zurück zu Du Prel! in gewissem
Sinne die Forderung des Tages ist. Nicht zu dem Du Prel, der
in spiritistischen Sitzungen die Lösung der Frage nach dem Fortleben
des Menschen suchte, sondern zu dem Verfasser von Sehnt*
ten wie der oben erwähnten, in der er vor allem den Ausbau
der De Rochas'schen Forschungen im Sinne der spiritistischen
Hypothese empfahl. Solange die heutige Parapsychologie diese
Forschungen über die Doppelnatur des lebenden Menschen ablehnt
und damit auch die Esoterik, in der zahlreiche wertvolle Nachrichten
über diese Probleme vorliegen, wird sie keine weiteren
Fortschritte machen, wenn ihr auch das Verdienst, den Okkultismus
den Forderungen der exakten Wissenschaften nähergebracht zu
haben, nicht bestritten werden kann. Es ist nun einmal so, daß in
die jenseitige Welt selbst nur die Ausbildung der eigenen seelischen
Kräfte hineinführt, sodaß auch der exoterische Okkultismus, der
mit Hülfe verfeinerter Hülfsmittel in jene Welt eindringen will oder
es in einzelnen Fällen mit deren Verstofflichuug zu tun hat, diese
bis zu einem gewissen Grade nötig hat. Gelänge es einstmals zu
beweisen, daß der Fluidal- oder Astralleib wirklich vorhanden ist,
so würde das die tatsächliche Möglichkeit eines Fortlebens nach
dem Tode beweisen, wobei die Tatsache des Hellsehens etc., d. h.
der Zusammenhang der menschlichen Seele mit höheren Bewußtseinsformen
, wie schon erwähnt, einen Hinweis bedeuten würde,
daß ein solches Fortleben tatsächlich vorhanden ist. Es ist daher
nötig, noch einen Blick auf die Literatur der Esoterik während der
letzten Jahre zu werfen, wobei natürlich auch die christliche Mystik
in Betracht kommt, soweit in deren Bereich okkulte Phänomene
ausgelöst werden.

Die letzten fünf Jahre haben uns auch hier einen schmerzlichen
Verlust gebracht: den Tod Rudolf Steiners, der bekanntlich
die anthroposophische Bewegung begründet hat. Heute, wo sich

*) Vgl. die vor einiger Zeit erschienene Schrift R. Tischners über Mesmer.


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