Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 205
(PDF, 142 MB)
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weisen aufs feinste dargelegt hat (vgl. das Buch von Heiler). Was
er in dieser Hinsicht sagt, gehört zu dem Besten, was überhaupt
auf diesem Gebiete gesagt worden ist. Als Gegenstück mag noch
der Inder Gandhi erwähnt werden, der in vielem unseren modern^-
sten Ernährungsaposteln nahesteht und dessen Schriften auch bei
uns viel verbreitet sind. Sein Wirken führt bereits in das Gebiet
der Rassenfrage, die vielfach zu unseren Problemen in naher
Beziehung stehen.

Es gehört zu dem Wesen echter Mystik, daß das praktische
Erleben bei ihr immer im Vordergrund steht, und so möge anhangsweise
auch dieser Literatur gedacht werden. Zu erwähnen
wäre hier das grundlegende Werk über Mystik, das Evelyn Under-
hill geschrieben hat, und die Neuausgabe von Görres* Mystik durch
Bernhardt Auch das Werk von M. Kemmerich: „Das Weltbild des
Mystikers" soll nicht vergessen werden. Daß die Schriften der heilig.
Therese eine Neuausgabe in spanischer Sprache durch den Inselverlag
erlebt haben, ist ein Zeichen der Zeit, ebenso wie die Teilnahme
, welche Franz von Assisi zur Wiederkehr seines siebenhundertjährigen
Todestages von alier Welt gebracht wurde. Hoffen
wir, daß diese Bewegung in die richtige Bahn geleitet wird und
nicht bloß der Erweiterung der Machtbestrebungen der katholischen
Kirche dient, wie sie in jüngster Zeil durch den erfolgreichen Abschluß
von Konkordaten mit großen deutschen Staaten zum Ausdruck
gekommen ist.

In praktischer Hinsicht verdienen hier zwei hervorragende
Erscheinungen erwähnt zu werden: Die vielerwähnte Therese von
Konnersreuth und die (Münchener) Verfasserin des Buches: Was
mir das Jenseits erzählte, das unter dem Decknamen eines alten
Gnostikers (Areopagita Dionys) herausgegeben worden ist. Bei der
ersteren steht bekanntlich das Nacherleben der Passion Christi mit
nachfolgender Stigmatisierung im Vordergrund, sodaß sie nachgerade
in Gefahr kam, ein Schauwunder der katholischen Kirche zu
werden. Interessant ist, daß sich auch Erscheinungen wie die
Innenschau, Hellsehen und Nahrungslosigkeit bei ihr gezeigt haben.
Das alles gehört in die Reihe der Erfahrungen, wie sie Jahrhunderte
lang auf dem Gebiete der christlichen Mystik wie auf dem
der Mystik überhaupt vorliegen. Sie lassen sich unbedenklich als
das Hervortreten des „jenseitigen Menschen" im Sinne Mattiesens
auffassen, wobei, wie es bei Therese Neumann der Fall zu sein
scheint, eine hohe plastische Kraft in Erscheinung tritt. Die Nahrungslosigkeit
hat Kröner in seiner Schrift über die Stigmatisierte
als Aufnahme einer im Äther enthaltenen essentiellen Kraft zu


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