Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 206
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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deuten versucht, die im Körper materiell umgesetzt wird. Bei der
Münchener Autorin handelt es sich (abgesehen von den mediumisti-
schen Mitteilungen) um innere Erlebnisse bis zu der Begegnung mit
dem sog. Hüter der Schwelle, wobei diese allerdings mit jenen im
engen Zusammenhang stehen. Obgleich auch gnostischrneuplatonische
Anschauungen in dem Buche zum Ausdruck kommen, ist die Grundeinstellung
der Verfasserin doch als eine durchaus christliche anzusprechen
und beweist nur, wieviel Gemeinsames zwischen diesen
Strömungen vorhanden ist. Es möge nur noch zum Vergleiche auf
die Schriften des Berliner Studienrates Dr. H. Birven (Der Abbe
Vachere, Goethes Faust) hingewiesen werden, der zu der magischen
Seite dieser Probleme wertvolle Beiträge geliefert hat, wobei Dr.
v. Bunsen das Blutwunder in der Nähe des Abbes auf De- und
Rematerialisation seines Blutes zurückführt — eine Anschauung,
die keinesfalls außerhalb dessen liegt, was bisher auf diesem Gebiete
bekannt war.

Ist es auf dieser Seite erfreulich, daß sich auch die Wissenschaft
für die hier in Frage stehenden Probleme zu interessierep,
beginnt, so ist mit Genugtuung festzustellen, daß auch die Esoterik
bis zu einem gewissen Grade an diesen Fortschritten teilhat. Das
betrifft vor allem die grundlegenden Arbeiten von Dacque, vor
allem sein Werk über Urwelt, Sage und Menschheit, das schon 1924
erschienen ist, wo er — ganz im Sinne dieser Anschauungen —
eine Art Natursichfigkeit der Primitiven zu erweisen versucht hat,
d. h. eine größere Naturnähe in Verbindung mit traumhafter Hellsichtigkeit
, wie das die Esoterik von jeher behauptet hat. Es sei
bei dieser Gelegenheit noch auf das tief angelegte Werk von Kurt
Aram: Magie und Mystik verwiesen, das diese Gedankengänge noch
weiter ausbaut und z. B. auch bei den alten Ägyptern in Verbindung
mit deren totemistischem Tierkult und bei den Israeliten im Anschluß
an das Buch von Goldberg: „Die Wirklichkeit der Hebräer"
ähnliche Feststellungen zu machen sucht.*) Der Umschwung auf
dem Gebiete der klassischen Altertumswissenschaft ist schon angedeutet
worden. Es fehlt allerdings auch hier noch eine tatsächliche
Verbindung, da die Parapsychologie, die hier berufen wäre, die
menschliche Erkenntnis weiterzutragen, nach wie vor eine Beschäftigung
mit der Esoterik als unwissenschaftlich ablehnt.

*) Erwähnt seien noch bei dieser Gelegenheit die Elfen- und Gnomenphoto-
graphien in dem Buche von Doyle: The comming of the fairies» die tatsächlich
manches Echte zu enthalten scheinen.


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