Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 212
(PDF, 142 MB)
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212 -

Wald, die keine 30 Meter tief sind; aber geschehen sollte etwas.
Wir müssen dem Arbeiter Brot schaffen, damit er wieder eine
Freude am Vaterland hat, und das geht, wenn wir mit Rute und
Pendel unsere Bodenschätze erforschen und heben.

Yoga.

Von Ernst Hentges.

(Nachdruck verboten!)

Yoga ist eine seit altersher in Indien geübte seelische Schulungsmethode
, Die Wurzel des Sanskritwortes Yoga ist mit dem
lateinischen „jungo" = „vereinen" verwandt Die Yogapraktiken
bezwecken die innere Ablösung von der Welt zugunsten einer Vereinigung
mit dem Urgrund, dem Allgeist. Da alle Einzelseelen aus
dem Allgeist hervorgingen, ist das menschliche Ich seinem innersten
Wesen nach göttlicher Natur. Yoga sucht also die Einigung des
Menschen mit seinem wahren Selbst herbeizuführen. Auch die
abendländische Mystik bezeichnet das eigentliche Wesen des Menschen
als göttlich, gemäß dem Bibelspruch: „Ihr seid Tempel des
Heiligen Geistes!"

Man kann Yoga also definieren als ein planmäßiges Verfahren,
mittelst dessen der Inder seinen Alltagszustand, insbesonders
seine alltäglichen Gedanken und Interessen unterdrückt, um auf
diese Weise das eigentliche, ewige Wesen seines Ich zu erkennen.
Yoga ist daher ein Weg zur Selbsterkenntnis. Alles Sein ist nur
Schein und Täuschung. Maya, die Täuschung, die Illusion, gilt in
der indischen Philosophie als die Ursache allen Übels. In den Einleitungsstrophen
des „Gherandasamhita", eines alten Yogatextes,
heißt es: ,/Es gibt keine Fessel gleich der Maya; es gibt keine
andere Kraft als den Yoga". Weiterhin heißt es dort: „Wie man mit
Hilfe des Alphabetes die Wissenschaft erfaßt, so wird auch die Erkenntnis
der Wahrheit erlangt, nachdem man sich den Yoga angeeignet
hat". *

Yoga heißt eigentlich „Anspannung", Das Wort drückt somit
aus, daß, wer sich auf diesen Pfad begibt, sich damit anschickt, ein
ernstes Unternehmen durchzuführen, zu dem die volle Anspannung
aller seiner Kräfte erforderlich ist. In der ältesten Zeit der brah-
manischen Zauber- und Opferpraxis hatte Yoga einen ausgesprochen
magischen Sinn und bedeutete „Anschirrung" der Zauberkraft
oder „Unterjochung" des Gottes durch Beschwörungen, magische
Zeremonien und Opferhandlungen. Seinem innersten Wesen


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