Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 215
(PDF, 142 MB)
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ren Stufe, je nach seinem Verdienst, wiedergeboren, falls er nicht
gleich überhaupt unmittelbar in Brahman aufgeht

Bhakti-Yoga ist der Yoga der Devotion. Er will das Göttliche
durch Liebe, Anbetung und Verehrung erreichen und wird so recht
eigentlich in unseren Religionsübungen betrieben.

Der sogen. Hatha- oder Kriya-Yoga, auch praktischer Yoga genannt
, umfaßt 5 Stufen, die dazu dienen, die sogen. 5 moralischen
Gebrechen, die den Menschen an das weltliche Dasein fesseln, abzuschwächen
und den sonstigen Hindernissen der Konzentration entgegenzuwirken
. Hatha-Yoga geht davon aus, daß der Mensch aus
dem Allgeist hervorgegangen ist und daß er nur die Hindernisse
zu beseitigen braucht, die ihm die Erkenntnis dieser Einheit trüben.
Diese Hindernisse liegen in der Leiblichkeit des Menschen. Hatha-
Yola ist daher lediglich ein körperliches Training, das mit Atemübungen
beginnt und schließlich die Herrschaft über alle, auch die
sonst unbewußten Vorgänge, wie den Herzschlag, gewinnt Dadurch
soll ein Bewußtsein jenseits der Leiblichkeit erreicht werden. Der
geistige Wert dieses Yogaverfahrens wird von den Indern sehr
gering geschätzt „Das Resultat dieses Teiles der Yoga" — schreibt
Swami Vivekananda — „ist, daß die Menschen lange leben. Gesundheit
ist das hauptsächliche und einzige Ziel des Hatha-Yogi.
Das ist aber auch alles. Ein Mensch, der lange lebt, ist blos ein gesundes
Tier".

Hatha-Yoga umfaßt vier Übungsstufen und man sieht ihn gemeinhin
als eine niedere Phase, eine Vorstufe des Raja-Yoga an,
obgleich er ihm diametral entgegenläuft Die Praktiken des Hatha-
Yoga können unter Umständen zu einem unbedingten Hindernis
für Raja-Yoga werden.

Alle Yoga-Arten kennen' 8 Kettenglieder oder Stufen, und
darum bezeichnet Patanjali den Yoga auch als den achtfachen Pfad.
Diese Unterabteilungen teilen sich wieder ein in die ersten fünf,
welche man den äußerlichen Yoga nennt, und in die letzten drei, die
man unter der Bezeichnung „Samyama" zusammenfaßt und die den
eigentlichen oder innerlichen Yoga ausmachen.

Die erste Stufe, genannt Yama = die Zucht, regelt das Verhalten
des Yogi gegen Andere und umfaßt folgende fünf Gebote:
Nicht schädigen und nicht töten, nicht lügen, nicht stehlen, keine
Unkeuschheit begehen, keinen Besitz haben. Es ist einleuchtend,
daß dadurch ein Gemütszustand geschaffen wird, der die innere
Ruhe, die ja in allererster Linie zur Herbeiführung des Yogi notwendig
ist, ermöglicht. Die diesbezüglichen religiösen Vorschriften
haben also nicht nur einen ethischen, sondern noch einen rein


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