Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 217
(PDF, 142 MB)
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Seele, unberührt durch Betrübnis und Freude, Werke und Hin-
drücke", sagt PatanjalL

In das Kapitel des Niyama gehört auch das sogen. „Japa", d. i.
unhörbares Aussprechen eines heiligen Spruches oder Wortes
(Mantrams).

An dieser Stelle ist auch der Mantram-Yoga zu erwähnen, der
die Beherrschung seines Selbst, seines Schicksals und schließlich
sogar der Außenwelt durch die geistige Kraft des Wortes und Gebetes
, indem dieses längere Zeit hindurch andauernd wiederholt
wird, zu erreichen sucht In gewissem Sinne erinnert dieses Yoga-
verfahren an die in jüngster Zeit weit verbreitete Coue'sche
Su ggestionsmethode.

Die dritte Stufe (Asana) begreift eingehende Vorschriften für
die Platzwahl und den Bau der Wohnhütte, ausführliche Diätvorschriften
sowie die verschiedenen Sitzarten. Der Yogi sucht von
außen nach innen zu wirken und paßt gleich seine Stellung demjenigen
Zustand von vornherein an, in den er sein Gemüt versetzen
will. Die Zahl der Sitzarten schwankt je nach den Quellen.
Die meisten dieser Körperverrenkungen sind für den Abendländer
nicht ausführbar, der schon nicht einmal wie der Orientale sitzen
kann. Die Vorschriften über die Sitzarten sind in den Upanishaden
und bei Patanjali anfänglich sehr einfach und sind später kompliziert
geworden. Es gibt genaue Beschreibungen von 32 klassischen
Asanas, die aber nur von sogen. Schlangenmenschen ausgeführt
werden können. Der Zweck dieser Vorschriften ist vornehmlich:
möglichst bequemen Sitz für die Meditation. Daher sagt Patanjali:
„Stellung ist die, welche fest und angenehm ist". „Asana muß
tagtäglich geübt werden" — schreibt Swami Vivekananda — „bis
gewisse höhere Zustände erreicht sind. Daher ist es notwendig,
daß wir eine Sitzart wählen, in der wir längere Zeit verbleiben
können. Wir sollen jene Stellung benutzen, die uns am bequemsten
ist. Nervenströme werden dadurch abgeleitet und in neue Bahnen
gelenkt. Neue Arten von Vibrationen werden auftreten und der
ganze Körper wird umgewandelt werden". Gewisse Körperstellungen
sind unverkennbar hypnogener Art und bezwecken die Überleitung
in einen Schlafzustand, der mit den Bewußtseinsveränderungen
parallel geht. Andere Stellungen bezwecken eine Einflußnahme
auf den Pfortaderkreislauf. Die Asanas sollen noch auf die
Zirkulation in den unteren Extremitäten, sowie auf den Geschlechtstrieb
Einfluß nehmen und ein Training Tür die Willenskraft abgeben
.


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