Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 220
(PDF, 142 MB)
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wie z. B. Swedenborg, wissen wir, daß längere Zeit geübte Atemhemmungen
Visionen halluzinatorischer Art hervorrufen,

Kundalini-, auch Laya-Yoga genannt, bildet eigentlich kein besonderes
Yogaverfahren, sondern gehört seinem eigentlichen Wesen
nach zu den Praktiken der Hafha-Yoga. Kundalini-Yoga war bisher
in Europa wenig bekannt. Vor einigen Jahren erschien in London
ein grundlegendes Werk darüber von einem höheren englischen
Beamten, Sir John Woodroffe, der unter dem Pseudonym A. Avalon
und unter dem Titel „The Serpent Power" eine Übersetzung des
„Shatchakra Niroupana" herausgab. Ist die geheimnisvolle Kun-
dalini geweckt und der dritte Kanal dem Atem geöffnet, dann erscheinen
die Kraftzentren, Cakras, welche die Gestalt von Lotusblumen
haben. „Die Schule, die sich am meisten mit den Cakras
beschäftigt", schreibt Leadbeater, „ist jene der Laya-Yoga, deren
System darin besteht, die höheren Kräfte der Feuerschlange zu
erwecken, welche gezwungen wird, die einzelnen Zentren zu durchdringen
. Ist die Frweckung der Kundalini gelungen, so werden
durch deren ungeheuren Kräfte alle übrigen Zentren belebt".

Die Hinduphysiologie nimmt im Körper sieben Zentren, Cakras,
an, die sie als Lotusblumen symbolisch darstellt. Die abendländische
Anatomie kann für die Cakras weder in den Drüsen noch in den
Nervenzentren genaue Entsprechungen finden. Außer den sieben
Hauptcakras gibt es noch einige kleinere, die aber keine besondere
Rolle in der Yogapraxis ^spielen. Anderswo werden noch mehr
Cakras angenommen. Der fiktive Charakter dieser vermeintlichen
Kraftzentren steht durch das nachstehende Eingeständnis Lead-
beaters außer Zweifel: „Die festgestellten Unterschiede sind keineswegs
überraschend, denn es gibt unbestreitbar Variationen inbe-
treff der Cakras, je nach den Nationen, Rassen und selbst je nach
den Fähigkeiten der Beobachter". Die unterste, vierblätterige Lotusblume
entspricht unserer Keimdrüse. Hier liegt die Schlange Kundalini
eingerollt, mit dem Kopf die Öffnung der Wirbelsäule, die
Pforte des Brahma, schließend. Diese gilt es durch konzentrierte
Meditation zu öffnen und den vorher durch geeignete Vorstellungen
abgesonderten Saft der Keimdrüse willensmäßig emporzuziehen
durch die übrigen Cakras bis in den Scheitel, wo die oberste,
die tausendblätterige Lotusblume, liegt, der Sitz der Selbstheit,
des Atman. „Kundalini", belehrt uns Arthur Avalon, „ist die in
den Körpern eingeschlossene göttliche kosmische Energie. Es ist
die statische Form der schöpferischen Energie in den Körpern,
welche die Quelle aller Energien ist". Die Schlange Kundalini ist
jedenfalls gleichbedeutend mit Eros, das Symbol des die Welt


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