Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 227
(PDF, 142 MB)
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treffenden gleichzeitig an einem anderen Ort sichtbar wird, während
der Körper dieses Sensitiven wach oder auch schlafend in
einer oft weit entfernten Gegend sich befindet.

Diese teils bewußt oder beabsichtigt, teils unbewußt vorhandene
Fähigkeit wird mit dem Namen Bilokafion oder Doppelgängerei
bezeichnet. Einen solchen durchaus glaubwürdigen Fall der
unbewußten Doppelgängerei im Traume «brachte Cesare de Vesme,
der seinerzeitige Schriftleiter der „Revue des etudes psychiques",
von dem ihm persönlich gut bekannten Herrn G. P. H. Dieser
^berichtet:

Vor etlichen Jahren träumte meine Frau wiederholte Male, sie
wohne in einem Hause, dessen Inneneinrichtung sie bis in die
kleinsten Einzelheiten beschrieb, ohne indes irgend etwas darüber
aussagen zu können, wo das von ihr im Traume gesehene Gebäude
stehen sollte.

Später mietete ich für den Herbst ein in den Bergen Schottlands
gelegenes Landhaus, das von Reservaten für die Jagd und
Teichen für den Fischfang umgeben war. Mein Sohn, der sich in
Schottland befand, leitete den Vertrag mit der Eigentümerin, Lady
B., ein, ohne irgend welche Einwände seitens mir oder meiner Frau.

Als ich mich — ohne meine Frau — an Ort und Stelle begab,
um den Vertrag zu unterzeichnen und das Haus zu beziehen, teilte
mir Lady B., die noch dort wohnte, mit, daß sie mir, wenn ich nichts
dagegen hätte, das von ihr vorher bewohnte Zimmer anweisen
würde, welches einige Zeit lang von dem Phantom einer „kleinen
Dame" heimgesucht wurde, die dort ständig erschien. Da ich in
dieser Hinsicht recht skeptisch eingestellt war, so erwiderte ich,
daß ich mich glücklich schätzen würde, die Bekanntschaft ihres
Phantoms zu machen. Ich legte mich also in diesem Zimmer zur
Ruhe nieder, ohne indes den Besuch irgend eines Phantoms zu
erhalten.

Einige Zeit später kam meine Frau an. Sie war höchst erstaunt,
in diesen Räumen das „Haus ihrer Träume*' wiederzuerkennen. Sie
besichtigte es von oben bis unten und fand, daß es vollkommen,
bis in die kleinsten Einzelheiten, dem entsprach, was sie im Traume
gesehen hatte. Nur beim Eintritt in den Salon bemerkte sie:
„Aber wenn dies das Haus meiner Träume wäre, dann müßte auf
dieser Seite noch eine weitere Reihe von Zimmern liegen, die
fehlen aber". Man antwortete ihr, daß diese Zimmer wohl existieren
, nur läge der Zugang zu ihnen nicht auf der Seite des Salons.
Sie begab sich sogleich zur Nachprüfung dorthin und erkannte ohne
Zögern eines nach dem anderen wieder. Nichtsdestoweniger be-

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