Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 231
(PDF, 142 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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von den Tonseelen der Dinge, die auf Aufruf mit ihrem Ton oder
ihren Tönen reagieren, „tanzen", d. i. gehorchen mußten, in seiner
Oper „Die Zauberflöte".

So hat Magie schon in ihrer primitivsten Form zur Erfindung
der Sprache, der Musik, der Schrift, der Symbolik, zu Zahl und
Mathematik, zu Märchen und Sagen, zu Weltanschauung, Philosophie
und zum Suchen nach den Formeln der Schöpfung oder, wenn
man alle diese Formeln auf eine einzige reduziert, zum Suchen
nach der „Formel der Schöpfung" geführt und damit schon die
seitdem nie mehr bestrittene Einheit der Schöpfung nicht nur vermutet
, sondern auch bereits einen symbolischen Ausdruck dafür
gesucht. Alle bekannt gewordenen Namen, Figuren und Symbole
für die Welt gehören mithin zunächst weder der Religion noch der
Wissenschaft an, sondern allein der Magie, die sie allesamt gebar.
Sc ist selbst Gott als Inbegriff der Welt magische Erkenntnis bzw.
Betrachtung. Der Kosmos als Kugel gehört auch hierher. Alle
Kunst, Religion und Wissenschaft floß aus der Magie, gipfelt in ihr
und löst sich am Ende auch wohl „magisch" wieder auf. Die Magie
als Schleier der Maja, als Bild zu Sais, als Sphinx, als Allseele und
Allgeist fand in allen solchen Fixierungen nur ihren bezw. jeweils
einen dichterischen, malerischen, bildhauerischen und philosophischen
Ausdruck.

Je nachdem wie man die Dinge der Welt durch Sprache, Töne,
Schrift, Zeichen, geometrische Figuren, Symbole, durch Zahlen,
Stoffe und Stoff zeichen: alchimistische und chemische Formeln,
durch magische Quadrate und physikalische Formeln usw. zu erfassen
suchte, unterschied man die Magie der Sprache, der Töne
und Musik, die Magie der Schrift, Zeichen, Bilder und Symbole,
die Magie der Stoffe (Alchimie und Chemie), die Magie der Kräfte
(Physik), die Magie der Farben, der Lichter und des Lebens. Von
letzterer gelangte man von der optischen Magie über die Liebesmagie
zur Geistermagie — teleplasmatische, telekinetische, diesseitige
Geist- oder Seelenfluidalmagie bezw. jenseitige spiritistische
Spiritmagie. Der große Systematiker der magischen Geheimwissenschaft
fehlt uns trotz Paracelsus, Nostradamus, Swedenborg, Goethe,
Schrenck-Notzing, Conan Doyle, Mattießen, Meyrink u. a. immer
noch.

In einem wären aber seither alle Magier einig, daß es nämlich
eine „Formel der Schöpfung" geben muß, ein „Sesam öffne dich",
eine Wünschelrute, die zu allen Schätzen, zu allen Seelen und
Geistern, zu all und jedem „Ding an sich" erkennend und sie gewinnend
hinzuführen vermag. Diesen Stein der Weisen, auch rote


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