Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 232
(PDF, 142 MB)
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232 -

I

Tinktur genannt und als Summa aller Lebenselixiere gedacht,
mächtiger als alle bezwingende Kraft der Liebe, der geistigen und
seelischen Macht, zu erlangen, war seit je das höchste Streben aller
Magier und aller magischen Gesellschaften der Welt. Ja alle Propheten
und Priester der Alten, alle Brüder geheimer Orden und
Logen, alle Rosenkreuzer, Alchimisten, alle Priester- und Gelehrtenverbände
, auch jedes einzelne Genie hat sich bis dato, eingestandener
- oder uneingestandenermaßen, mit diesem Problem
irgendwie beschäftigt. Und selbst heutige moderne Geistesgrößen
wie Albert Einsfein suchen im Grunde genommen nach der „Formel
der Schöpfung", um dem Menschengeisfe die — gelinde gesagt —
Mitherrschaft über Welt und Dinge zu ermöglichen.

Gibt es nun überhaupt eine solche Formel? Das Suchen alier
Zeiten ist gewiß schon Bejahung auf diese Frage, abgesehen davon,
daß Christus und wenige andere Adepten bereits darüber verfügt,
den Naturkräften: Wind und Wetter, den Dämonen und Krankheitsursachen
, ja Tod und Teufel geboten haben sollen. Lediglich
die Ansichten über die Gestalt dieser Formel gingen seit jeher
weit auseinander. Da war es bei den Primitiven, z. B. bei den
Medizinmännern der Indianer, nach Analogie des Steines der
Weisen der Alchimisten, zumeist ein Stein, ein Krisfall, ein Goldklumpen
, dem man die Fähigkeif, Geister zu bannen, zuschrieb.
Bei anderen Völkern entsprachen besondere Zeichen, geometrische
Figuren, chemische Formeln usw. den Kräften, mit denen die
Geister zu bannen oder zu Hilfeleisfungen herbeizitiert werden
konnten. Man denke hier an alle Symbole: an die Dreiecke der
Freimaurer, den Drudenfuß, das Pentagramm usw. Man glaubte
z. B. fest an die Verwandtschaff zwischen dem Bilde und der Zeichnung
eines Menschen, eines Tieres oder Dinges. Bezauberte man
das Bild, sc bezauberte man gleichzeitig das von ihm dargestellte
Objekt

Wer also in letzter Folge das Bild des Alls, sein Symbol oder
seine Formel besaß, der vermochte auf das Weltgeschehen magischen
Einfluß auszuüben. Zu solchen Annahmen hafte die wunderbare
Gesetzmäßigkeit des gleichseitigen Dreiecks, des Kreises, der
Kugel, der Pyramide, des Kegels, der Vielecke bei den Krisfallen,
die Gesetzmäßigkeit bei den chemischen Verbindungen und namentlich
auch die wunderbaren Ergebnisse bei der Spielerei mit
den magischen Quadraten geführt Dabei entsprach zunächst das
Dreieck der Gottheit, der Kreis der Sonne, die Kugel der Welt,
die Pyramide dem Volksganzen usw.


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