Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 262
(PDF, 142 MB)
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262 -

Vorrecht der Heiligen, Mit zunehmender Herrschaft über das
Stoffliche soll der Yogi auch wunderbare Kräfte und Fähigkeiten
erlangen. Was die Zahl dieser Zauberkräfte anbelangt, so ist diese
nicht gerade klein zu nennen; ihre Aufzählung im Yoga-Sutra reicht
von III, 16 bis IV, 6. Die hauptsächlichsten davon sind:

1. Die Befreiung vom Rad der Wiedergeburten und die Erkenntnis
der früheren Leben;

2. die Kenntnis des Citta (Denkorgans) anderer Menschen, des
Lebensendes des Weltalls;

3. das himmlische Gehör;

4. die Oberherrschaft über alles Sein; die Beherrschung aller
Naturgesetze; alles vom eigenen Willen abhängig machen;

5. Allwissenheit;

6. die Fähigkeif, sich unsichtbar zu machen;

7. die Fähigkeit, jede Gestalt annehmen und in einen fremden
Leib eingehen zu können;

8. die Fähigkeit, überall hingelangen und im Luftraum gehen
zu können;

9. die Fähigkeit der willkürlichen Gewichts- und Größenveränderung
.

10. vollkommene Herrschaft über den eigenen Körper;

11. willkürliche Aussendung des Fluidalkörpers, Doppelgängerei
usw. usw.

Wie weit die durch Yogaübungen erlangten Fähigkeiten in
Wirklichkeit mit den in den Yogaschriften gemachten Schilderungen
übereinstimmen, müssen wir dahingestellt sein lassen. Wenn wir
fragen, was denn die Yogalehrer selbst, etwa Patanjali, der Verfasser
des wichtigsten Yogalehrbuches, über die Zauberkräfte der
Yogis aussagen, so finden wir, daß dieser eigentlich fast gar keine
Leistungen nennt, die man sich durch wirklichen Zauber erklären
könnte, sondern die wunderbaren Vorgänge, von denen er spricht,
spielen sich entweder überhaupt nur im Inneren des Yogis ab
oder lassen sich doch aufs leichteste durch das Hinausversetzen
seiner inneren Erlebnisse in die Außenwelt erklären. Der richtige
Yogi mißt diesen Zauberkräften nicht nur keine Bedeutung bei,
sondern er betrachtet diese sogar als störend, weil sie ihn aus der
für seine Übungen nötigen Sammlung bringen. Das eigentliche Ziel
des wahren Yogi ist die Erlösung (Kaivalya) durch Vereinigung
des Ich mit dem Allgeist. Daß diesen wunderbaren Fähigkeiten
kein allzu großer Wert beigemessen wurde, geht des ferneren
daraus hervor, daß das Yoga-Sutra (IV, 1) sagt, sie könnten auch
durch Wunderkräuter und Zaubersprüche erlangt werden.


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