Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 264
(PDF, 142 MB)
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langem Leiden an Kehlkopfkrebs. Bei der großen Häufigkeil
seiner Trancezustände, von denen sein Biograph F. M. Müller zu
berichten weiß, ist es nicht ausgeschlossen, daß Ramakrishna zeitlebens
an epileptischen oder epileptoi'den Anfällen litt Sein Schüler,
Swami Vivekananda, der auch Yoga betrieb, litt lange Jahre hindurch
an Diabetes und starb relativ jung an dieser Krankheit,
Weiterhin ist bekannt, daß H. P. Blavatsky trotz andauernder
Yogaübungen lange Jahre an mancherlei Gebrechen litt Eine andere
Yogaschülerin, die Theosophin Anna Kingsford, verfiel körperlich
immer mehr. W. Q. Judge starb an Schwindsucht Daß die
Yogaübungen nicht ohne körperliche und seelische Gefahren sind,
betonen alle Yogalehrbücher. Im „Hathayogapradipika" heißt es:
„Der Atem muß langsam und stufenweise bemeisterf werden, geradeso
wie Tiger, Bären und andere wilde Tiere gezähmt werden,
weil sonst der übereifrige Schüler sicherlich zu Schaden kommt
Richtiges Pranayama heilt alle Krankheiten, unrichtiges ruft sie
hervor"* Die Yogalehrbücher warnen daher eindringlich davor, die
Übungen ohne Unterweisung und Aufsicht eines erfahrenen Lehrers
durchzuführen. Aber selbst unter der Führung eines Lehrers
scheinen diese Exerzitien mit gesundheitlichen Schädigungen verbunden
zu sein. Zufolge gewisser Enthüllungen,*) die vor einigen
Jahren bekanntgeworden sind, waren einige Schüler des Dr. Rudolf
Steiner, die im sogenannten „inneren Kreis" der Anthroposophi-
schen Gesellschaft unter seiner Leitung in intensiver Weise Yogaübungen
betrieben, in der Folge geistig erkrankt und mußten in
einer Irrenanstalt Aufnahme finden.

Yoga ist der Weg der Selbstverwirklichung. Wer diesen Weg
gehen will, muß seine Seele selbst in die Hand nehmen. Doch was
wissen wir von unserem eigenen Selbst? Unser bewußtes Ich ist
nur ein kleiner Ausschnitt unserer größtenteils unbewußten Individualität
An dieser Selbsfverwirklichung werden wir durch die
mannigfachen Hemmungen und Gegenkräfte unseres Unbewußten
gehindert, denn im Gegensatz zum Inder fürchtet der Europäer
sein Unbewußtes. Es fällt ihm schwer, die gewöhnlichen Bewußtseinsinbalte
zum Schweigen zu bringen, damit das Unbewußte
auftauche.

Wir fürchten die „Stimme der Stille", uns graut vor dem
„Hüter der Schwelle!"

*) Seiling. Die anthroposophische Bewegung und ihr Prophet. S. 27 ff.


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