Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 266
(PDF, 142 MB)
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kristallisieren, muß ihn von neuem bildhaft gestalten, wenn er
nicht Geleiteter sein will.

Aber leider liegt die Sache so, daß ein großer Teil der piit
Magie sich befassenden Menschen meistens die Herrschaff über die
von ihnen geweckten elektro-magnefischen Kraftzentren verliert
In seinem Buche über Magie betont mit Recht Dr. F. Schertel: „Der
geniale Magier muß geboren werden. Ohne diese innerliche Geburt
kann kein Mensch priesterlicher Magier werden. Bitte erinnern sie
sich an die Worte des größten Meisters. „Wahrlich, wahrlich, ich
sage dir: Es sei denn, daß jemand geboren werde aus Wasser jund
Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen". Ja, man muß
neu geboren werden, wenn man ein Magier werden will".

Um aber die magische Genialität zu steigern, ist von Nöten,
daß man die Sexualpotenzen, welche mächtiger sind als der menschliche
Wille, transmutieren kann. Denn nur auf dieser Basis schafft
sich der Europäer ein mächtiges elekfro-magnefisches Reservoir in
seinem eigenen Körper. Die Atemübungen unterstützen das Ganze,
aber sie dürfen nicht übertrieben werden, weil sie sonst den Gesamtorganismus
schädigen. Wenn nun der Einzelne mit Geduld
übt und seine Nervenenergien geweckt hat, sie beherrscht, so hat
er die Feder des magischen Erfolges in Händen.

Aber es liegt noch ein Grund vor, weshalb auf dem Gebiete der
praktischen Magie so viele Nieten zu verzeichnen sind. Denn der
moderne Mensch mit seinem verbildeten Intellekt und vergifteten
Gefühls- und Empfindungsleben bringt zu seinen Experimenten nie
die dazu nötige Glaubenskraft auf. Ohne diese Glaubenskraft wird
nie ein Experiment von dem nötigen Erfolg begleitet sein. „Wenn
ihr nicht gläubig werdet wie die Kinder, so wird euch das magische
Reich ewig verschlossen bleiben".

Der Magier muß immer von dem göttlichen Glauben, der Berge
versetzen kann, durchdrungen sein. Denn der Zweifel ist bei jedem
magischen Experiment ein gefährliches Gift. Und jeder, der Magie
betreibt, weiß, daß der Zweifel, mag er noch so gering erscheinen,
den Erfolg in weite Fernen rückt, sowie alle Mühe zur vergebenen
Handlung macht Nicht allein dies, der Körper wrird oft derart
physisch geschädigt, daß weitere Experimente auf lange Zeit nicht
mehr unternommen werden können* Der Glaube ist die beste Gewähr
für den Erfolg und bildet das Fundament, auf der jede magische
Handlung ruhen muß. Dieser unerschütterliche Glaube fehlt
dem zum Zweifel geneigten modernen Menschen. Deshalb sind auf
dem Gebiete der Experimentalmagie so viele Nieten zu verzeichnen.
Glauben heißt nicht, im Sinne des modernen Gehirnmenschen


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