Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 272
(PDF, 142 MB)
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war ihm recht sonderbar. Es mag eine unbewußte, gedankliche
Verbindung in jener Nacht stattgefunden haben, die so sehr auf
mich einwirkte. Noch eher aber glaube ich, daß es die verstorbene
erste Frau meines Freundes, die Mutter der älteren Kinder war, die
mich beeinflußte, obwohl sie mir persönlich nicht bekannt war.

Körper, Seele und Geist.

Anläßlich eines Todesfalles kam ich in eine Aussprache mit
jemand, der die Einäscherung befürwortete. Ich sagte, drei Tage
seien zu kurz, als daß sich eine Seele ganz frei vom Körper wohl-
fühlen könnte. Das müsse schon jemand gewesen sein, der sich auch
mit keinem Fäserchen nach diesem Menschheitsgetriebe mehr sehne.
Schon nach wenigen Worten ergab sich eine ganz gegenteilige Auffassung
vom Begriff der Seele.

Was ist denn Seele? Viele behaupten, das sei der Geist, die
Seele bestünde aus den Eigenschaffen, die der Mensch gehabt habe,
die nach dem Tode dem Geiste angehören. So etwa wie der Duft
und die Farben der Blume, beim Menschen die Neigung zum Spiel,
zur Natur, zur Kunst, zum Geldanhäufen, zum Prassen, zum Gesang
u. a. m.

Nach meinem früheren Aufsatz „Die unsterbliche Seele*' (1926)
ist die Seele ein Gedankenkörper und der Gedanke ein Bau
geistiger Atome. Es ist kein Grund vorhanden, diese Wahrheit zurückzunehmen
. Die Seele Jäuferf sich natürlich nach dem Tode, sie
entwickelt sich so wie der Körper im Diesseits. Die Seele wird
reiner, geistiger, sie wird befreit vom Grobmateriellen. Wer die
vielen Stufen der chemischen Atome, d. h. der Materie, kennt, der
wird begreifen, wie die Entwicklung der materiellen Seele vor sich
geht. Die letzte Stufe der Materie sind die Uratome. Diese Feinstoffmaterie
noch einmal zerlegt, gehört dann schon in die rein
ätherische Welt, die wir nicht mehr mit unsern Sinnen zu fassen
vermögen. All die Zwischenstufen hat unsere körperliche, materielle
Seele ganz bestimmt durchzumachen.

Es ist nicht alles gut, was der Mensch an Irdischem ansammelt,
ebensowenig gut das im Geistesleben in sich Aufgenommene. Laß
fahren dahin, was dich beschwert. Wir haben in der Natur ein
schönes Beispiel. Zur Übertragung der Energie gehört zuerst die
Energie selbst, dann ein körperliches Medium und endlich das,
worauf übertragen werden soll. Die künstlerische Hand wird von
der physischen Kraft geleitet, sie ergreift ein Instrument, um einen
dritten Gegenstand zu bearbeiten. In dieser Übertragung liegt
Kraft und Sinn zugleich.


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