Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 285
(PDF, 142 MB)
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Wenn man sich nun an den Tod Gustav III. und die Hinrichtung
Ankarströms, seines Mörders, erinnert, wird man mehr als
eine Beziehung zwischen diesem Ereignis und den Umständen jener
wunderbaren Vision finden. Der junge Mann, der im Angesicht
der versammelten Stände enthauptet wurde, war Ankarström.
Der gekrönte Leichnam Gustav III. Das Kind sein Sohn und Nachfolger
Gustav Adolf IV. Der Greis der Herzog von Südermannland
, Oheim Gustavs IV., welcher Regent des Königreichs und
später, nach der Thronenthebung seines Neffen, König wurde.

Druckfehlerberichtigung. Auf Seite 163 des Z. f. O. muß es richtig heißen
griechischer Frühling.

Moderne Teufelsmessen. Maurice Garcon, einer der berühmtesten Pariser
Verteidiger, berichtete nach ,,United Preß" kürzlich in einem Vortrage vor dem
Pariser Metaphysischen Institut von Teufelsmessen, denen er selbst beigewohnt
habe. Man erfuhr außerordentlich Interessantes darüber, wie sehr der Teufelsglaube
in Frankreich auch jetzt noch verbreitet ist.

Im Wald von Fonfainebleau zum Beispiel versammeln sich zur Mitterrmchts-
stunde noch immer Gruppen von Menschen innerhalb eines magischen Kreises und
bedecken den Boden vor sich, auf den Knien liegend, mit kabbalistischen Zeichen.
Der Teufelspriester schwingt sein Räucherfaß vor dem mit brennenden Kerzen
geschmückten Ältar und ruft den Teufel. Die Teilnehmer an der Teufelsmes&e
bestürmen den Teufel mit Bitten um weltliche Güter und überhaupt um die Erfüllung
ihrer ausschweifenden Wünsche. Sie verschreiben ihm dafür ihre Seele.
Die Urkunden, in denen das geschieht, sind meistens in streng juristischen Formen
abgefaßt und immer mit dem Blut des Verkäufers gezeichnet. Maitre Garcon pah
selbst solche Dokumente. Sie verraten merkwürdigerweise oft die Absicht des
Unterzeichnenden, den Pakt zu brechen, und enthalten zu diesem Zweck manche
listige Partie. Gerade aus solcher Vorsicht freilich geht der Teufelsglaube der
Unterzeichner besonders klar hervor. Auch vor den Provinzgerichten Frankreichs
spielten sich in der letzten Zeit Prozesse ab, in denen Bauern ihre Nachbarn beschuldigten
, ihre Kinder, ihr Vieh, ihre Milch oder ihre Ernte verhext zu haben.
Der berühmte Bäcker von Fontenay-sous-Bois beschuldigte unlängst seinen Nachbar
, seine Milch durch Zauberkünste sauer zu machen. In Paris weiß die Polizei
von den Zeremonien der Teufelsanbeter, zu denen man nur sehr schwer Zutritt
erlangen kann. Sie verhindert sie aber nicht, sondern achtet nur darauf, daß keine
Menschenopfer fallen.

Der Besudi Alcister Crowleys, des „großen Zauberers", der in okkulten
Kreisen Meister Therion heißt, hat den Teufelsglauben in weitere Kreise getragen.
Seine Bücher über schwarze Magie haben unter der Hand große Verbreitung
gefunden.


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