Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 301
(PDF, 142 MB)
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301 —

persönlich gut kannte, zum Selbstmord verurteilt haben, den der
Unglückliche im Februar 1926 dann in Hof auch ausführte. Eigenartig
berührt auch der Umstand, daß der Mechaniker Wilhelm
Krieger in Nürnberg im Sommer 1929 den Anthroposophen Dr.
Karl Unger erschoß, was ebenfalls auf schwarzmagische Ursachen
zurückgeführt wird. (Man lese hierüber Näheres in meiner Schrift
„Die falschen Propheten").

Die Schwingungen eines Marterortes klingen Jahrhunderte
nach. Diesbezüglich hatte ich ein interessantes Erlebnis in Landsberg
am Lech, einer reizenden kleinen Stadt in Bayern, unweit
Münchens. In der Katharinenvorsf*adt dort gibt es eine Straße, die
von der Lechbrücke vor dem Bahnhof abzweigend nach der Gefangenenanstalt
führt. Ich lebte zwei Jahre lang in Landsberg, ging
oft d'ese Straße, auf der sich auch das Blindenheim — diese haben
stets eine trostlose Aura — von Dr. Rupfle befand, und empfand
immei ein gewisses Beklommensein. Als ich das dem Hauptlehrer
der Gefangenenanstalt erzählte, fuhr er auf und sagte: „Sonderbar
Ihr Feingefühl, in dieser Gegend soll sich der Galgen im Mittelalter
befunden haben!" Tatsächlich war, wie ich später erfuhr, im
Hofe der Katharinenkapelle, bei welcher diese Straße eigentlich
begann, eine Art offener Gruft, in der bis heute die Schädel und
Gebeinreste der Hingerichteten zu sehen sind. Diese werden wohl
die ganze Straße aurisch beeinflußt haben, denn der Galgen selber
soll etwas weiter, am Fuße des Weges nach Erpfting, gestanden
haben, den ich auch öfters ging, aber nichts Besonderes dabei
empfand.

Schließlich hat eine böse Aura noch Magdeburg. Es ist sicher
kein Zufall, daß sich aus Magdeburg meistens die Henker des
preußischen Staates rekrutieren. Heißt doch auch ein Kolportageroman
, der leider mehr gelesen wurde als alle Werke von Bloem
und Herzog zusammen, „Der Henker von Magdeburg". Diese
schlechte Aura von Magdeburg ermöglichte es auch für die Stadt,
zur Hochburg der Gott verleugnenden Sozialdemokratie und ihres
Reichsbanners zu werden. Daher auch die Irreführungen der Justiz
im bekannten Mordprozeß des fälschlich angeklagten Großindustriellen
Haase.

Von anderen deutschen Städten und Ländern sei noch bemerkt,
daß auch die Aura einzelner Länder innerhalb Deutschlands verschieden
ist. Gemütlich, aber katholisch verstockt ist z. B. die Aura
Bayerns, protestantisch unduldsam die Aura Thüringens. Abstoßend
und eigenbrödlerisch die Aura Sachsens, besonders Leipzigs,
guter Nährboden für den Kommunismus. Dezent, von stärkender


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