Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 303
(PDF, 142 MB)
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Dumpf sind die Strömungen, die von der Loge „Amalia" dort ausgehen
. Der Kreis um Goethe, der den Kreis für sich ausschließlich
in Anspruch nahm, hat seine Unduldsamkeit und Klatschsucht bis
auf viele Generationen der Weimaraner vererbt. Charlotte von
Kalb, Jean Paul, Oberkonsistorialrat Günther und andere Illumi-
naten haben keinesfalls gute Schwingungen in Weimar hinterlassen
. Die Aura in Schillers Hause ist allerdings einzigartig rein
und hochschwingend; sie konnten sogar die besuchenden Engländer
nicht herabdrücken. Die Aura in Goethes Hause dagegen ist nichts
weniger als gut, versteht man die Pietätsschwingungen der Besucher
aus dem Urton herauszuscheiden. Das Haus der Frau von
Stein hat eine trostlose Aura. Ebenfalls die Fürstengruft, in der
nachweisbar (vgl. die Arbeiten von Professor Froriep) Schiller gar-
nich* beerdigt ist. Fürchterlich ist die Aura des Alten Jakobsfriedhof
mit dem Kassengewölbe, wo Schillers Mörder ihn einscharren
ließen als Verbrecher gegen die jesuitische Illurninaten-Subordina-
tion. Besser ist die Aura von Tiefurt und Belvedere. Schrecklich
natürlich die Aura vom Nietzsche-Archiv, wo dieser Gottleugner, im
Irrsinn untergetaucht, Jahre hindurch dahinsiechte, wenn auch die
aufopferungsvolle Pietät seiner greisen Schwester Achtung abzwingt.

Eigenartig ist die Aura von Weimars Nachbarstadt Erfurt. Wie
in Augsburg, leben hier große Erinnerungen, meist böse, historisch
hübsch übertüncht. Ich meine die Zeiten Luthers und Napoleons.
Das Grausige, was 1508, das sogen, „tolle Jahr", in der Aura Erfurts
angerichtet hat, bedarf wohl noch Jahrhunderte der Tilgung. Man
beachte psychometrisch das zwar neue, aber auf altem, durch unmenschliche
Foltern verseuchten Boden aufgebaute Rathaus, den
Wenige-Markt und die Gasse vom Rathaus zum Domplatz. Hier
steht für den Sensiblen noch heute die mittelalterliche Aura. (Man
lese den noch immer nicht veralteten Roman „Das tolle Jahr" von
Ludwig Bechstein, der über vieles in Alt-Erfurt Bescheid und Aufklärung
gibt Die Abfassung gerade in Erfurt des berüchtigten
sozialdemokratischen „Erfurter Programms" zeugte zwar wuchtig
zersetzende und verhetzende Schwingungen, diese wurden aber
wieder neutralisiert durch die reichen Blumenplantagen, die mit
Recht Erfurt den Namen Blumenstadt verschaffen und durch die
zarten Schwingungen der Blumen die Aura reinigten, soweit dies
möglich war. Bis zum Boyneburgufer ist Erfurts Aura anständig,
weiter beginnt natürlich der kommunistische, seelisch untragbare
Norden. Das Verweilen Dr. Fausts und die Liebesgeschichte des
Grafen von Gleichen haben keine bedeutenden Spuren in der Aura


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