Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 305
(PDF, 142 MB)
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305 —

Belgien regte den Schriftsteller George Rodenbach zu seinem berühmten
Roman an. Als Beispiel schneller Auraänderung kann
Meiningen dienen: zu Lebzeiten des „Theaterherzogs" wunderbar,
heute gespalten — halb spießerisch im Kreise, schwach epigonenhaft
im Zentrum.

Selbstverständlich hat das Land des Weltvampyrs England
eine schlimme, brutale Wuchereraura. Schottland eine schwarz-
magische, böse. Man denke an die Hexen im „Macbeth" des „Wissenden
" Graf Rutland, der unter dem Decknamen Shakespeare
(nachgewiesen von Karl Bleibtreu) die weltbekannten Werke verfaßte
. Dr. Gerard Encausse (Papus) berichtet in seinem Buche
„Les sciences maudites" von den heute noch starken Ästraigeistern
der schottischen Aura, die Vieh und Mensch sogar „zeichnen".
Und der erwähnte Würger Lenin, als sein Schifflein 1922 zu sinken
drohte, wollte ausgerechnet nach Schottland zur Erholung gehen.
Waruri wohl — ist klar!

Eigentümlich ist die Aura Polens: unheimlich, gruselig und
doch verlockend, interessant, ja manchmal sogar schön. Emige
Stellen in Warschau, das Schloß Vilanova in der Umgebung, mit
der Weidenallee und dem alten Park, sind besonders markant
aurisch. Die Kämpfe mit den Türken und den Kosaken haben die
östliche Aura des Landes stark verroht und infiziert. Die Grausamkeiten
der Polen den Gefangenen gegenüber, die sie z. B. in eisernen
Stieren bei lebendigem Leibe rösteten oder öffentlich martern
ließen, hinterließen furchtbare Schwingungen; anderseits schufen
polnische Dichter, wie z. B. Krasinkij, Slovatzkij, Wyspjanskij,
durch ihre dramatischen Werke erlösende aurische Ströme. Der
ehemalige russische Verbrecher Pilsudkij verdarb in letzten Jahren
wiederum ungeheuer viel und schwärzte die Aura des Landes und
Warschaus.

Die Aura der romanischen Länder ist besonders stark gemischt
. Über die Roms könnte man viele Studien und Untersuchungen
veranstalten. Die Taten mancher Päpste und ihrer Kamarilla
sind schlimmer als die der römischen Caesaren. Allein
die Verbrennung eines Giordano Bruno wiegt eine Christenhekatombe
im Colosseum auf. In Rom selbst ist am schrecklichsten die
Aura in der Engelsburg, ein Grauen faßt einen dort überall, nicht
nur in den Kasematten des zu Unrecht eingekerkerten Benvenutto
Cellini und der zu Recht eingekerkerten Beatrice Cenci. Die Aura
des Colosseums ist alles andere als gut. Einzigartig, wunderbar
dafür ist die Aura um Raphaels Grab im Pantheon, dem einzigen
„heidnischen" Tempel in Rom, den die Päpste nicht „bekehrt"

Zentralblatt für Okkultismus. XXIII. Jahrgang, %Q


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