Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 309
(PDF, 142 MB)
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Aura eines Landstriches betrachten, der durch seine guten Schwingungen
wenigstens ein wenig die Pariser Hölle neutralisiert. Das
ist das sogen. Heidegebiet (Les Landes), das sich zwischen der
byskaischen Küste, der Garonne, Bordeaux und Toulouse erstreckt
— das Hexen- und Ketzergebiet der mittelalterlichen blutigen Verfolgungen
„im Namen der Religion der Liebe" durch die jüdischrömischen
Finsterlinge. Es ist sehr gut geschildert in einem bald
nach dem Kriege in Deutschland erschienenen, sonst ziemlich
schlechten okkulten Roman „Das rote Brevier". Sind auch die Vorgänge
in diesem Roman teilweise unmöglich, die Schilderung der
Aura ist gut. Auch Biarritz hat, trotz seines internationalen Fremdenverkehrs
, eine gute Aura — eben durch die Heide. Aus diesen
Gründen ist auch die Aura der Stadt, wo das Stoßmesser, das
Bajonett, erfunden wurde, die Aura von Bayonne gut. Die Aura
von Arcachon ist schon schlechter, wenn auch der Ort selbst viel
bescheidener. Die Aura von Nizza ist sehr schlecht „la ville des
foux" nannte es richtig Francois Coppe. Die schwarzen Messen,
die nach Schilderung von Huismanns (La bas) dort stattfanden,
Aura von Marseille. Besser als die von Toulon, wo das von Napoleon
angerichtete Blutbad heute noch nachklingt, aber durch die
Schwingungen der Kasematten des Chauteau d'If und der mehr als
zahlreichen Bordelle genügend infiziert. Dennoch trägt das Meer
das seinige zur Reinigung bei.

Ganz grauenhaft ist die Aura von Monte Carlo. Ich war durchaus
kein Mystiker, als ich 1912 den Spielsaal besuchte, und fühlte
damals sofort mich abgestoßen von den entsetzlichen Schwingungen
, die die teuflische Habgier, Neid und Verzweiflung der dämo-
nisierten Menschen daselbst dort hinterlassen. Sehr bald verlangte
es mich nach frischer Luft, aber auch die gibt es dort nicht, denn
der kleine Park um die Spielhölle ist astral so infiziert von den
Gedanken der unzähligen unglücklichen Selbstmörder, die dort
durch Kugel, Messer oder Strick ihrem Leben dachten ein Ende zu
machen — und doch nur sich unsagbar karmisch belasteten, — daß
man sich vom seelischen Erstickungstod bedroht fühlt und schnell
aus dieser Vorstadt der Hölle fliehen muß.

Schließlich, um über die Aura der romanischen Städte abzuschließen
, muß noch gesagt sein, daß die Aura von Genf, dem
protestantischen Rom, stellenweise ebenso unsympathisch ist wie die
des katholischen. Fanatismus bleibt eben Fanatismus, ganz gleich
im Namen welcher Ideale er verkündet wird. Am abstoßendsten
ist Genfs Aura vor dem Denkmal Calvins, des jüdisch-protestantischen
Schächters der Gedankenfreiheit. Es ist kein Zufall, daß,


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