Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 321
(PDF, 142 MB)
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wertlos, daß sie den Feind mit gleichen Waffen ausrüstet. Die
Macht der zur Auflösung drängenden Naturkräfte wächst mit dem
Willen, der sich ihnen widersetzt Jene Macht aber steigert sich
unerbitterlich in stetigem Fortschritt, während die Willenskraft
sich zuletzt mehr und mehr erschöpft; so triumphiert die erstere.
Anderseits aber kann es vorkommen, daß eine im Grunde schwache,
schwankende Willenskraft durch irgend ein unbefriedigtes Verlangen
— was die indischen Okkultisten Itchcha nennen — wie
z. B. das Mutterherz, das sich an das Leben klammert, um für ihre
vaterlosen Kinder sorgen zu können, derart angespannt und verstärkt
werden kann, daß sie eine Zeitlang den Todeskampf des
leiblichen Körpers niederhalten kann, so lange sie eben diesem
überlegen bleibt

Die Erfordernisse für eine solche Verlängerung des Lebens
in dieser Welt sind also: 1. Die Ausbildung eines Willens, der so
mächtig ist, daß er der durch Vererbung (im Darwinschen Sinne)
angeborenen Neigung der Atome seines äußeren Körpers, zu bestimmter
Zeit dem Naturgesetz des Wechsels zu folgen, überlegen
ist, und 2. die Schwächung des Zusammenhaltes dieser äußeren
Gestalt so, daß dieselbe der Kraft des Willens fügsamer wird. Will
man ein fremdes Heer leicht besiegen, so muß man es entmutigen
und verwirren.

Jeder, der über die Entwicklungslehre nachgedacht und die
verschiedenen Tatsachen von den letzt beobachteten Abweichungen
in den Gewohnheiten einer Tierart, wie z. B. die Gewöhnung der
Papageien in Neu-Seeland an das Fleischfressen, bis zurück in die
fernsten Weiten des Raumes und der Ewigkeit, wie sie die Nebu-
larhypothese Kants und Laplaces bietet, in ihrem ursächlichen Zusammenhang
verfolgt hat, weiß, daß alle diese Tatsachen nur auf
einer und derselben Grundlage ruhen. Diese Grundlage aber ist,
daß ein Antrieb, der je irgendeiner Einheit gegeben worden ist,
die Neigung hat sich fortzusetzen und daß, wenn durch irgendeine
Ursache irgendwo zu irgendeiner Zeit irgendetwas geschieht, dadurch
ein Trieb, ein Streben begründet wird, daß dasselbe sich an
entsprechenden Orten und zu entsprechender Zeit wiederhole.
Dies ist die anerkannte Bedeutung der Erblichkeit und des Atavismus
. Daß sich eben dieses Gesetz auch in unserm gewöhnlichen
Leben geltend macht, liegt in der bekannten Leichtigkeit, mit der
wir uns gute oder schlechte Gewohnheiten aneignen, auf der Hand,
und niemand wird leugnen, daß dies Gesetz in der sittlichen und
geistigen Sphäre ebenso sehr Geltung hat wie in der leiblichen.

Ferner lehren uns Geschichte und Naturwissenschaft, daß ge-

Zentralblatt für Okkultismni. XXJII. Jahrgang. Ui


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