Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 324
(PDF, 142 MB)
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mindert und diese Verminderung an Quantität der Bestandteile
ersetzt wird durch das vermehrte Eindringen der mehr ätherischen
Stoffteilchen.

Jetzt fragt es sich weiter nur: Was für leibliche Begierden sind
abzulegen und in welcher Reihenfolge nach der Wichtigkeif geordnet
?

Zu allererst muß man den Genuß des Alkohols in all und
jeder Form aufgeben. Während dieser nicht einmal für die aller-
grobstofflichen Teile des materiellen Körpers ein Nahrungsmittel
ist, verursacht er vielmehr eine beschleunigte, gewaltsame Bewegung
des Stoffwechsels, wie sie nur von schweren, groben Stoffteilchen
ausgehalten werden kann und welche nach dem Gesetz
von Wirkung und Gegenwirkung oder auch von Zufuhr und Verbrauch
dahin zielt, wieder nur solche grobsfofflichen Teile im Körper
auszubilden, also aufs entschiedenste dem beabsichtigten
Zwecke entgegenarbeitet.

Zweitens muß man dem Fleischgenuß entsagen, und zwar aus
denselben Gründen, wenn auch in etwas geringerem Grade. Dieser
erhöht die Schnelligkeit des Lebens, die Energie der Bewegung,
die Gewalt der Leidenschaften. Daher mag das Fleisch gut sein
für einen Helden, der zu kämpfen und zu sterben hat, nicht aber
für einen Weisen, der leben will.

Die dritte im Range ist die geschlechtliche Begierde. Diese
verursacht nicht nur einen großen Aufwand von Lebenskräften,
welche in der verschiedensten Weise (schon allein in Erwartung,
Eifersucht usw.) verbraucht werden, sondern zieht auch in ganz
unmittelbarer Weise grobsinnliche Stoffteile aus der Nahrung und
sonstigen Umgebung des Körpers in die Stoffbildung desselben
hinein, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil die Empfindung,
auf welche diese Begierde gerichtet ist, nur bei einer grobstofflichen
Dichtigkeit des Körpers möglich ist.

Zugleich mit und hinausgehend über diese Anforderung der
Entwöhnung von allen leiblichen Begierden muß eine sich beständig
steigernde Reinigung, Veredelung und Vergeistigung des Denkens
und Wollens Hand in Hand gehen.

Dabei kann nicht oft und eindringlich genug darauf aufmerksam
gemacht werden, daß alle Gewaltsamkeiten oder übertriebene
Askese für diesen Ätherisierungsprozeß wertlos sind. Das ist vielmehr
die Klippe, an der so viele der esoterischen Sekten des
Ostens gescheitert sind, und der Grund, weshalb sie bis zu so entwürdigendem
Aberglauben herabgesunken sind. Wer sich kasteit,
oder lange Zeit auf einem Beine steht, oder seine Gedanken auf


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