Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 327
(PDF, 142 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0331
Die gnostische Bewegung stützt sich auf in der Konstitution
des Menschen begründete metaphysische Realitäten, die zu allen
Zeiten Bestand haben. Daher hat sie auch zu allen Zeiten ihre Anhänger
, die der Evolution der großen Masse der Menschheit mit
Riesenschritten vorauseilen und das Rad ihrer Wiedergeburten
zum Stillstand bringen. Wo die profanen Forscher nur eine Unzahl
von sich widersprechenden, buntschillernden Religionsformen wahrnehmen
, zeigt sich dem Eingeweihten überall dasselbe Mysterium.
„Nicht zwei oder drei kannst du auftreiben, die über denselben
Gegenstand dasselbe sagen; in Namen und Sachen widersprechen
sie sich völlig", so äußert sich der Kirchenvater Irenäus. Der
Kenner aber sieht allerwärts das Bemühen der Lehrer, zugunsten
der Schüler das Unsagbare aus der Welt des Jenseits in irdische
Worte zu übertragen mit Hilfe der verschiedensten Symbole und
Gleichnisse. „Der ward entzückt in das Paradies und hörte unaussprechliche
Worte, die kein Mensch sagen kann". (2. Kor. XII, 4).

b) Die gnostischen Vereinigungen und Gruppen
in den verschiedenen Ländern.

An speziell als gnostisch bezeichneten „Sekten" zählt der hl.
Epiphanius uns nicht weniger als achtzig auf. Als die zwölf großen
Apostel der Gnosis werden uns genannt: Simon Magus und Nicolaus
, Menander, Cerinth, Ebion und Saturnin, Basilides, Cerdon,
Karpokrates, Tatian, Marcion, und Valentin. Die vorzüglichsten
gnostischen Bruderschaften waren: die Naassener oder Ophiten
(Schlangenbrüder), die Peraten (Auswanderer), Sethianer, Enkra-
titen (Selbstbezwinger), Markosier, Essener, Montanisten, Kainiten,
Adamiten, Manichäer, Massalianer, Katharer, Apotaktiker, Audi-
aner, Euphemiten, Martyrianer und Paulizianer. Wenn man aber
gemäß den Ergebnissen der Geschichtsforschung eine Reihenfolge
der Länder aufstellen will, in denen die gnostischen Mysteriengemeinden
auftraten, so führt das Dunkel vergangener Jahrtausende
aus unbekannten Ländern vorgeschichtlicher Kultur hin zu
Baktrien, Babylonien, Assyrien und Ägypten, Während nun Seitenzweige
über Gedrosien nach Indien und über Persien nach Ost-
asien hinstrahlen, geht der Hauptstamm weiter über Phönizien
und Syrien nach Phrygien, Samothrake, Attica, Böotien, Trazien,
Troja, Etrurien, Rom, Carthago, Spanien und Gallien. Als Weltreligionen
am Stamme der Gnosis wären zu nennen: Sibyllen, Isis-
Mysterien, samothrakische Mysterien, Mysterien von Eleusis, Ora-
keldiensf, Religion der Großen Mutter, Bachusdicnst, Sabazius-
Mysterien, orphische Mysterien, Parsismus, Hinduismus, Buddhis-


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