Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 338
(PDF, 142 MB)
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geben, die feststellten, daß das von so hoher offizieller Seite Gelehrte
ihren eigenen Erfahrungen widerspricht Nun ist aber die
Astrologie eine Erfahrungswissenschaft und jeder Einzelne, sofern
er es sich nur ein wenig Mühe und Studium kosten läßt, imstande,
sich von ihrer Richtigkeit zu überzeugen. Ich weiß aus eigener Erfahrung
, welche Selbstüberwindung für den akademisch Gebildeten
dazu gehört, sich mit dem Studium von Dingen zu befassen, gegen
die ihm in den Schulen ein schier unüberwindliches Vorurteil eingeimpft
wurde, die man einfach als Volksaberglauben bezeichnete.
Um nun eine solche Abneigung zu besiegen, möge man sich vor
Augen halten, daß Goethe, Shakespeare, Dante, Leibniz, Tycho de
Brahe, Newton, der Bischof Alexander Magnus, ja die Päpste Sylvester
, Johannes XX. und Johannes XXL und viele andere bedeutende
Menschen überzeugte Astrologen und manche unter ihnen
trotzdem so boshaft waren, Werke zu hinterlassen, die heute noch
Gemeingut der gebildeten Menschheit sind und bleiben werden.
Der geistige Hochsfand eines Menschen ist aber ein Kriterium dafür
, ob es sich lohnt, seine Anschauungen zu prüfen und eventuell
zu teilen. Beim Studium der astrologischen Literatur habe ich mich
gefragt, warum diese Wissens;i»eff auf eine so große Gegnerschaft
stößt, und glaube zu erkennen, daß weniger die Fehlresultate einiger
gewerbsmäßigen Astrologen als vielmehr die mangelnde Erkenntnis
der natürlichen Zusammenhänge daran schuld sind. Ich
will nun versuchen, auf Grund der letzten wissenschaftlichen Erforschungen
auf dem Gebiete der Strahlenlehre, der Physiologie und
Psychologie die Astrologie ihres mystischen Mantels zu entkleiden
und deren natürliche Grundlagen aufzuweisen.

Orpheus und geraume Zeit später Pythagoras hatten in den
ägyptischen Gelehrtenschulen die Tempelweisheit studiert, in welcher
auch die Astrologie eine große Rolle spielte. Sie hatten sich
selbst davon überzeugt, daß der Nilpegel in innigem Zusammenhange
mit den Gestirnstellungen stand, indem bei gewissen Aspekten
in den Gebirgsgegenden, in denen die Zuflüsse des Nil liegen,
große Schneemengen fielen, bei anderen Aspekten geringere. Bei
der Wichtigkeit des Nilwasserstandes für die Fruchtbarkeit Ägyptens
war es wertvoll, im voraus zu wissen, wie sich die meteorologischen
Verhältnisse gestalten würden. Als vorzüglichen Astronomen
und Mathematikern fiel es den Ägyptern leicht, die Gestirnstellungen
auf lange Zeit im voraus zu berechnen, wobei sie aus
ihnen nach ihrer Erfahrung die Schlüsse auf das Wetter zogen. So
setzten sie die unter den Pharaonen sehr gute Landesverwaltung
instand, rechtzeitig Vorkehrungen gegen Hungersnöte und die da-


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