Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 343
(PDF, 142 MB)
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tum, Uranus, Neptun, Venus, Mors, Merkur Einfluß zuschreibt,
so werden wir also zwischen jovialen, saturnalen, merkurialen
etc. Strahlen zu unterscheiden haben. Jeder dieser Planeten kann
nun seinen Einfluß durch die Änderung des Schwingungsrhythmus
unseres Blutes zur Geltung bringen. Andere Schwingungen bedingen
aber andere Vorstellungen.

Beobachten wir uns doch einmal selbst. Die meisten, hauptsächlich
sensitive Menschen wissen von plötzlichen Stimmungswechseln
zu erzählen. Wir beurteilen z. B am Morgen eine Unternehmung
sehr hoffnungsvoll. Eine sorgfältige Prüfung aller Details
flößt uns die Überzeugung ein, daß der gewünschte Erfolg
nicht ausbleiben kann. Aber bereits einige Stunden später erscheint
uns das Unternehmen ganz aussichtslos, wiewohl sich an den bestehe
iden Verhältnissen absolut nichts geändert hat. Man kann
die Ursache des Stimmungswechsels nicht immer auf einen sich
ankündigenden Föhn schieben, umsoweniger, wenn noch am gleichen
Tage die optimistische Stimmung wieder platzgreift. Sic
wiederholen sich auch mit einer gewissen Regelmäßigkeit, wie
jeder an sich beobachten kann. Die Ursache dieser Stimmungsumschwünge
liegt aller Wahrscheinlichkeit nach im ständigen Wechsel
der Planeteneinflüsse und des der Tierkreiszeichen. Unterstützt
wird ferner meine Annahme durch das Vorkommen von
Massenpsychosen; ich erinnere an den Flagellantismus, den Kindcr-
kreuzzug, die Veitstänze, Kriegspsychosen etc. Man stelle sich
nur den Wahnwitz des Kinderkreuzzuges vor. Zarte Geschöpfe,
die voraussichtlich zu tausenden schon den Strapazen des Marsches
erliegen mußten, wurden von liebenden Eltern zum Kampfe gegen
die Ungläubigen in ein für schon Gestählte schwer ertragbares
Klima gesandt Welch starke Einwirkung muß es gewesen sein,
die die Hemmungen des Verstandes und der Elternliebe bei so
vielen Eltern gleichzeitig umwarf. Es konnte nur ein gemeinsamer
Anlaß sein, der eine eigengeartete Vorstellung mit solcher Kraft
schuf, daß sie zur Tat wurde, und diesen suche ich im damaligen
Gestirnstand, der die zur Zeit lebenden Menschen geeignet machte,
der Suggestion eines Wahnwitzigen zu unterliegen.

Professor Myrbach hat im August 1927 nach der Julirevolution
in Wien in einem langen und interessanten Artikel in der Neuen
Freien Presse nachgewiesen, daß Revolutionen immer zur Zeit
starker Sonnenflecken entstehen. Zu diesem Nachweise bediente
er sich der Sonnenfleckentabellen und historischer Aufzeichnungen,
also vom wissenschaftlichen Standpunkte aus völlig einwandfreier
Grundlagen. — Nach dem Volksglauben hat das Erscheinen eines


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