Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 359
(PDF, 142 MB)
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nur durch ein allmähliches Aufgehen in die Unendlichkeit ein Teil
das Ganze erfassen kann, und daß das, was jetzt „etwas" ist, nur
dann „alles" fühlen, wissen und genießen kann, wenn es sich in
das Allumfassende verliert, in das „unwandelbare Sein", in welchem
unser Wissen wertlos, das Bewußtsein „unbewußt" wird und
das Sein zum Nichtsein.

Erinnerungen an eine Hadesfahrt.

Von Studienrat H. H ä n i g.

In neuester Zeit sind besonders die künstlichen Rauschzustände
eingehender beobachtet worden, wie sie durch Haschisch, Peyotl,
Meskalin etc. hervorgerufen werden. Diese Erlebnisse sind schon
deshalb interessant, weil sie uns die grundsätzliche Gleichheit gewisser
seelischer Erscheinungen erkennen lassen, aber sie sind auch
nicht ungefährlich, weil sie vielfach mit — wenigstens vorübergehenden
— schweren Störungen des menschlichen Organismus
verbunden sind. Als Parallele dazu möge das Erlebnis einer mir
nahestehenden Persönlichkeit mitgeteilt werden, das nicht auf derartige
Mittel zurückgeht, sondern auf andere, nicht zu ermittelnde
Ursachen. Es ist also als spontan anzusprechen, ohne daß die
dabei gemachten Erfahrungen an Wert verlören.

Der Betreffende verfügt über ein überaus feines Nervensystem,
wobei auch astrologisch die Eigenart seines Wesens festgestellt
wurde. Da geschah es nun vor einigen Jahren, daß er sich in einem
besonders heißen Sommer etwas zu sehr der Hitze ausgesetzt hatte
und, wie schon früher bei ähnlichen Gelegenheiten, in einen merkwürdigen
Zustand geriet. Der Arzt würde ihn etwa als Nervenschwäche
bezeichnet haben, wie er denn auch in Wirklichkeit nach
einigen Tagen durch das natürliche Heilmittel von kalten Umschlägen
wieder zurückging. Sein Auftreten bestand darin, daß der
Betreffende die Fähigkeit, logisch zu denken und genaue Vorstellungsbilder
von der Außenwelt aufzunehmen, sichtlich verlor.
Das erste Gefühl, was sich einstellte, war das eines großen Schrek-
kens, sodaß er fürchtete, irrsinnig zu werden. Der Komplex dieses
Wortes mit dem deutlichen Buchstaben I stand mehrere Tage sichtlich
vor seinem inneren Bewußtsein, während im übrigen in der
Nacht kein Schlaf vorhanden war Dabei trat ihm das vergangene
Leben vor sein inneres Bewußtsein, und das Unschöne darin trat
ihm so deutlich vor seine Seele, daß er heftige Reue darüber empfand
. Nun aber schien sich in ihm, nachdem er soweit über sich


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