Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 361
(PDF, 142 MB)
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dieselben Pläne, Studien und Spekulationen grübeln, bedeutet eine
Verschwendung unserer besten Kräfte.

Jeder mißgünstige Gedanke, den wir aussenden, wirkt mißgünstig
auf uns zurück. Was wir säen, das ernten wir, und wir
können ebenso gut das Gute in einem Menschen entfachen, wie wir
das Böse in ihm zu unterdrücken vermögen. Unser Mitleid erweckt
die Güte in dem Herzen unseres Nächsten. Die Kranken und Iiienden
, die Menschen, die voll Trug und List sind, bedürfen unserer
Liebe am meisten, denn sie selbst sind ja nicht imstande, sich eine
einzige frohe Minute zu bereiten. Wir können uns immer davon
überzeugen, daß wir an Menschen, die uns beleidigt und gekränkt
haben, mit Zorn und Verachtung denken. Unsere Gedanken quälen
uns Woche um Woche, Tag um Tag, sie ärgern, peinigen uns, ermatten
unsere Seele und unseren Körper.

Der Grund hierfür liegt darin, daß wir die feindlichen Gedanken
des anderen Menschen auf uns gezogen haben. Dadurch, daß
der andere so über mich denkt, wie ich über ihn, schickt er mir eine
Woge feindlicher Gedanken zu und schlägt auf diese Weise auf
mich ein. Wird dieser stille Krieg wochenlang geführt, dann werden
beide Gegner Schaden an Leib und Seele nehmen.

Der Versuch, unsere Feinde zu vergessen, der Wunsch, voll
Freundlichkeit an sie zu denken, ist ebenso gut ein Akt des Selbstschutzes
wie z. B. das Aufheben der Hände, um physische Schläge
abzuwehren. Jesu Ausspruch: „Liebe deine Feinde1." ist auf einem
ganz natürlichen Gesetz begründet. Er bedeutet daß der Gedanke
eines guten Willens eine große Kraft in sich trägt, um den
Nachteil, den der Gedanke eines bösen Willens in sich trägt, zu
verhindern. Suche die Menschen zu vergessen, deren Erinnerung
durch Zorn und Schmerz getrübt ist, oder wandle mit Aufbietung
aller deiner Kraft deine Gedanken in liebevolle und sympathische
um. Der Wunsch ist im wissenschaftlichen Sinne gleichbedeutend
mit dem Gebet; darum flehe nicht zaghaft, sondern wünsche intensiv
und hartnäckig!

Die Macht, die du durch die Bildung deiner Gedanken haben
kannst, ist unbegrenzt und ist imstande, jeden Schmerz, den wir
über einen Verlust, oder gar von Freunden, erlitten haben, von uns
fern zu halfen. Eine solche Macht ist am günstigsten, um uns gesund
an Leib und Seele zu erhalfen; denn nur eine starke Seele ist
imstande, die beschwerlichen, ermüdenden und ärgerlichen Gedanken
fortzuwerfen, während die schwache Seele sich zum Sklaven
der traurigen Empfindungen macht. Sobald wir uns vor einem Unglück
fürchten, wird unser Körper schwach und unsere Energie


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