Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 363
(PDF, 142 MB)
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Wesen und der Kraftentfaltung des Prinzips der Seele Auskunft
geben kann. Was den Theologen in den Hochschulen gelehrt
wird^ kann nicht mehr genügen, die materialistische Wissenschaff
davon zu überzeugen* daß es eine Auferstehung des Fleisches gibt.
Der Geheimforscher dagegen weiß, daß es eine Auferstehung im
Fleische in diesem Leben schon geben kann, wenn der Mensch die
seelische und geistige Kraft aufbringt, Herr über die körperlichen
Gesetze zu werden. Wem das gelingt, in dem geht eine Umwandlung
im Körper vor, die dem materialistischen Wissenschaftler verschlossen
bleibt, weil ihm der Wille für den inneren Kampf fehlt

Es ist nicht möglich, starke okkulte Kräfte zur Entfaltung zu
bringen^ ohne die niedere tierische Natur in sich selbst bezwungen
zu haben. Man kann gewisse okkulte Kräfte entwickeln, Indem
man Konzentrafion und den Willen übt. Jedoch die Entfaltung der
inneren Kräfte durch die Seele verlangt die Überwindung der
niederen Triebe. Wer auf eine andere Art okkulte Kräfte entwik-
kelt, endet gewöhnlich bei der schwarzen Kunst, weil er dann mit
dem entwickelten Willen und der Konzentration die noch vorhandene
niedere tierische Natur unterstützt und kräftigt. Der Intellekt
verträgt sich gut mit der tierischen Natur im Menschen. Er erfindet
Dinge, die den Menschen sogar unter das Tier sinken lassen.

Anders ist es mit dem Prinzip der Seele. Seele und Tiernatur
vertragen sich so wenig wrie Feuer und Wasser. Es ist darum unmöglich
,, daß die inneren Sinne entwickelt werden können, ohne
daß auch der Körper mit dem höheren Selbst in Einklang gebracht
wird. Die Augen^, die die Fenster der Seele genannt wurden, sind
verdunkelt, und das gesamte Nervensystem vom Sonnengeflechf
bis zum Sehnerv ist schwach und unfähig, das Licht in sich aufzu-
nehmen, solange die Leidenschaft nicht bezwungen ist.

Es gibt aber viele, die an der Pforte der Erkenntnis stehen; ich
meine die Sentimentalen. Ihre Seele ist im negativen Zustande in
zitternder, unruhiger Bewegung. Diese haben die Aufgabe, ihre
starken Gefühlsregungen zu beherrschen. Sentimental veranlagte
Menschen sind oft zu weich. Jedes traurige Ereignis erschüttert
ihre Nerven und läßt die Augen von Tränen überlaufen. Das klarsehende
Auge läßt nur Tränen der Freude und des Mitleids zu.
Tränent, die aus der Verzweiflung kommen, haben ihren Ursprung
in der inneren Schwäche. Der Sentimentale muß seine negativ gestimmte
Seele positiv stimmen. Je größer und heftiger seine Empfindungen
waren, desto größer wird seine Seelenkraft im positiven
Zustande. Wenn er dann jede Schwäche überwunden, steht er vor
der Pforte und hat die Möglichkeit, das Licht in sich aufzunehmen.


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