Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 371
(PDF, 142 MB)
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gar mit dem durch die Geheimwissenschaft geschärften Blick in dies
Treiben hineinsieht, der findet den Kern, um dessen willen all
dies geschieht. Es liegt ein tiefer Sinn auch in diesem Taumel, wie
in allem in der Welt In dieser seltsamen, bereits durch Jahrhunderte
sich wiederholenden Menschenlust liegt ein Stück Sehnsucht,
und zwar einer Sehnsucht, deren Grund man nur erfassen kann,
wenn man die Geheimwissenschaft zu Hilfe nimmt. Denn man
muß wissen, was der Mensch hier auf Erden eigentlich soll und was
sein Innenleben eigentlich ist.

Da ist so ein Menschenich, vom Entwicklungsgesetz unerbittlich
hinabgeführt aus seiner Heimat, der geistigen Welt, in dies
physische Dasein. Es ist abgetrennt von dieser seiner Heimat und
orientiert sich mühsam in einer ihm fremden Welt mit Hilfe der
Sinne. Es setzt sich durch die Sinneswahrnehmung mit den Offenbari
, ngen anderer Wesen in Verbindung. Es ragt eine unsichtbare
Welt in das Ich hinein, doch dieses ist sich dessen nicht bewußt, da
es vcn der sichtbaren Welt und ihren Entwicklungsbedingungen
ganz in Anspruch genommen ist. Höheres, übersinnliches Leben
braust beständig um das Ich, doch an die Wände des Kerkers des
physischen Körpers dringt von diesem Leben nur ganz wenig. Zu
diesem Ich gehören außer dem materiellen Körper noch der Ätherleib
und der Astralkörper. Wie in das Ich beständig die geistige
Welt einströmt, ohne daß der gewöhnliche Mensch es weiß, so
dringt in den Astralkörper ununterbrochen die astrale Welt ein. Die
Reflexe dieser Tatsache erlebt der Mensch beständig: ein großer
Teil seines seelischen Lebens ist solch ein Reflex aus der astralen
Welt, den der Mensch in sich fühlend erlebt. Doch schon an dem
bedeutend dichteren Ätherleib bricht sich die astrale Welle, und
am grobmateriellen Körper zerschellt sie ganz. Nur ganz wenig
von ihr dringt leuchtend ins Wachbewußtsein des Menschen hinein.
Nach solchem Aufleuchten höheren Lebens in seinem Innern sehnt
sich aber der Mensch, und dies Sehnen ist eine Ahnung, daß es
solch ein höheres Leben gibt. Und unbewußt greift nun der Mensch
zu denjenigen Mitteln, die ihm dieses gesteigerte übersinnliche
Leben näher bringen.

Wie ganze Völker sich der Magie ergaben, um, als das übersinnliche
Bewußtsein seinerzeit im Menschen erlosch, mit der übersinnlichen
Welt auf künstlichem Wege in Verbindung zu bleiben, so
ist der Vergnügungstaumel, besonders der im Karneval, ein künstlicher
krampfhafter Versuch, mit dem höheren Leben übersinnlicher
Welten in nähere Berührung zu kommen. Damit sich dieses Sehnen
erfüllt, müssen bestimmte Grundbedingungen geschaffen wer-

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