Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 379
(PDF, 142 MB)
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thes, Hamburg 1810, S. 462) Briefe über Gripholm, dat. Stockholm, 16. Juni 1810,
veröffentlichte, in denen das angebliche Erlebnis Karls vom Jahre 1676 erwähnt
wird. Der Bericht soll in Schweden handschriftlich zirkuliert haben, aber auch in
anderen Ländern verbreitet worden sein. Er nennt es ein altes Gespenster-
märchen, das schon lange durch einige Hände als politische Seltenheit lief, ohne
daß man seinen Ursprung wußte, wiewohl einige erzählten, es sei aus einer im
Reichsarchiv befindlichen Originalurkunde abgeschrieben worden. Auch der schwedische
Historiker Ernst Carlson bezweifelt sie (M. Rahn: Uebers. Welt, IX. Jhrg.,
Nr. 6). Auffällig ist übrigens, daß in den verschiedenen Quellen die mit der
Handlung verbundenen Personen verschiedene Namen tragen und daß auch der
Ausgangspunkt der Geschichte verschieden angegeben ist. Die Ueberlieferung ist
also nicht so, daß sie als vertrauenswürdig bezeichnet werden kann. Solange nicht
die angebliche Urkunde gefunden und deren Echtheit nachgewiesen ist, muß damit
gerechnet werden, daß es sich dabei, um mit Iiiig zu reden, um eine Zweckvision
handelt, die dazu bestimmt war, in Zeiten der Verwirrung und der Gewaltakte
den Glauben des Volkes an eine bessere Zukunft über Wasser zu halten. H. Hänig.

Gedankenübertragung. Ein Arbeifer einer Firma in Schwaan war durch Krankheit
ans Bett gefesselt und lag allein ohne Aufsicht in seinem Zimmer. Er
schraubte die Ofentür zu, bevor die Kohlen durchgebrannt waren. Durch ausströmende
Kohlenoxydgase wurde er vergiftet und betäubt. Da wurde seine Braut
an ihrer Arbeitsstätte von einer seltsamen Unruhe befallen; sie sagte, sie müsse
sich rasch einmal nach ihrem Verlobten umsehen, und lief schnellstens heim. Das
Mädchen fand den jungen Mann in tiefer Bewußtlosigkeit, holte Hilfe, und es
gelang, nach längeren Wiederbelebungsversuchen ihn vom Tode zu retten. Er
wurde mit einem Krankenauto in eine Rostocker Klinik gebracht.

(Mittagsblatt, Hamburg).

Schicksalstage von Verbrechern. Die Kriminalpsychologische Gesellschaft von
Paris hat an Gerichte, Strafanstalten und eine Reihe anderer in Betracht kommender
Behörden ein Rundschreiben gerichtet, dessen Inhalt auch außerhalb des
engen Kreises der Fachleute Beachtung verdient. Untersuchungen in Deutschland,
Frankreich und Amerika führten in letzter Zeit zu dem überraschenden Ergebnis,
daß Gewohnheitsverbrecher stets an Tagen Delikte zu verüben pflegen, die die
Wissenschaft als periodische Tage zu bezeichnen pflegt.

Bekanntlich hat der kürzlich verstorbene deutsche Forscher W. Fließ nach langjährigen
Studien die damals kühn anmutende Behauptung aufgestellt, daß im
Leben jedes Menschen, ob Mann oder Frau, eine Periodizität nachweisbar ist.
Bei Männern kommen diese periodischen Schwankungen hauptsächlich psychisch
zum Vorschein, und zwar meist als Depressionen, Unlust, Verringerung der Arbeits
- und Leistungsfähigkeit und dergleichen mehr. Diese Schwankungen stellen
sich gewöhnlich in Zeitabschnitten von je dreiundzwanzig Tagen ein.

Die Untersuchung dieser Stichtage bei Wiederholungsverbrechern hat gezeigt,
daß die VerÜbung der Delikte mit überraschender Gesetzmäßigkeit auf solche
Stichtage fiel.

Es lag daher der Gedanke nahe, einen inneren Zusammenhang zwischen diesen
beiden Erscheinungen zu suchen. Die Kriminalpsychologische Gesellschaft stellt
sich nun die Aufgabe, diesem Problem auf den Grund zu gehen und an Hand
eines großen Erfahrungsmaterials, wie es die Daten aus den Gerichfsakten und
Tagebüchern der Strafanstalten darstellen, zu entscheiden, ob die Vermutung richtig
sei, daß Delikte bei Gewohnheitsverbrechern durch die seelische Verfassung
an periodischen Tagen begünstigt werden. (Mittagsblatt, Hamburg).


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