Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 388
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0392
388 -

sehen ist In ihm liegt, ja es ist selbst das Kraffschema, nach dem
sich jeder Mensch äußerlich und innerlich bildet, so wie im Wasser
unsichtbar die Kraftlinien vorhanden sind, nach welchen sich die
Eiskristalle bilden und zusammensetzen. Was ist denn die Geburt
anderes als ein Herniedersteigen aus der luftigen Welt der Fein-
Stofflichkeit in die des groben Stoffes und ein Erstarren in der
Form — ein Kristallisieren? Sie ist die Verbannung aus dem
Paradiese in die Welt der groben Widerstände, die uns zwingt, im
Schweiße unseres Angesichtes unser Brot zu essen, d. h. den Leib
zu ernähren und zu bekleiden, die es dem Weibe auferlegt, mit
Schmerzen Kinder zur Welt zu bringen. Mit dem Niedersteigen in
die chemische Welt legt sich ein dreifacher Schleier um das Ewigkeitsbewußtsein
und die Erinnerungen des höheren Ego und erzeugt
die Einbildung eines getrennten Selbst

Bei seiner Wiederverkörperung zieht das Ego aus den verschiedenen
Welten für jeden der zu seiner irdischen Lebensfähigkeit
notwendigen Feinstoffkörper die Materie an und bildet daraus
den Mentalkörper, Empfindungsleib und Ätherleib. Diese drei unsichtbaren
, für uns raumlosen Körper werden in einen Mutterleib
versenkt Jedes Ego kann aber aus den verschiedenen Welten nur
nach seiner Affinität Stoff anziehen, wie der Magnet nur Eisen und
kein anderes Metall anzieht, d. h. es wird sich zur Bildung seiner
Feinstoffkörper nur derjenigen Stoffe bemächtigen können, die
seiner Entwicklung entsprechen, ihm adäquat sind.

Dadurch ist jedoch die Auswahl des Elternpaares beschränkt
In der Zeit zwischen Tod und Wiedergeburt lebt das Ego in einer
Welt, in der andere Raum- und Zeitbegriffe herrschen als in unserer
, und ist imstande, die Ahnenreihe der beiden Menschen, durch
deren Vermittlung es sich verkörpern will, zu überblicken. Vermöge
seines im körperlosen Zustande erweiterten Wahrnehmungsvermögens
sieht es, ob es in dem auserwählten Elternpaar die zu
seiner Höherentwicklung notwendigen Eigenschaffen findet, wobei
es keine Rücksicht darauf nimmt, ob das neue irdische Dasein ein
dornenvolles sein wird oder nicht Ihm ist einzig daran gelegen,
Erfahrungen zu sammeln und sich ein dazu brauchbares Vehikel
für die chemische Welt zu erbauen. Im Vergleich zu den in der
Welt des Ego herrschenden Zeitbegriffen erscheint ein einmaliges
irdisches Leben wie der Traum einer Nacht, und es übersieht dessen
künftigen Inhalt ungefähr so, wie ein Luftschiffer alle die Ortschaffen
gleichzeitig erblickt, welche ein Fußgänger beim Wandern
einzeln und hintereinander sieht Im Besitze der Erinnerung an
alle Erfahrungen aus früheren Verkörperungen überblickt es von


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0392