Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 389
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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einer höheren Warte die Gesetze von Ursache und Wirkung, von
Aktion und Reaktion. Es weiß, daß die Folgen einer jeden von
einem Menschen gesetzten Ursache unerbittlich auf ihn zurückfallen
müssen, und so sucht es sich Eltern, die es ihm ermöglichen,
mittelst der von ihnen ererbten Eigenschaften die in früheren
Leben falsch gelösten Aufgaben im künftigen richtig auszuführen
und begangenes Unrecht gut zu machen, nimmt dabei aber auch
Bedacht, früher erworbene Neigungen künstlerischer oder anderer
Natur zu befriedigen.

Der Eintritt in das irdische Leben kann nur zu einer Zeit stattfinden
, in welcher der gerade im Kosmos herrschende Schwingungsrhythmus
mit dem des sich verkörpernden Ego übereinstimmt
Über diesen gibt uns das Horoskop Aufschluß und damit
über die neu entstandene Persönlichkeif. Unter dieser ist keineswegs
das Ego zu verstehen, sondern nur der durch die Geburt entstandene
Komplex von Intellekt, Empfinden und physischem Körper
. Nur über die Persönlichkeif, die Zusammensetzung und Stärke
der ihr innewohnenden Eigenschaften informiert uns das Horoskop,
nicht aber über das höhere Selbst, auf welches wir nur nach den
Auswirkungen der Gestirnsfellungen schließen können.

Die Qualität der geschaffenen Persönlichkeit entspricht also
dem Stande der Entwicklung des höheren Selbst; ihre Willensfreiheit
hängt aber von dem Grade ab, in welchem sich dieses in
der Persönlichkeit durchsetzen kann. In unser Leben kommt die
Tragik durch den Kampf zwischen dem ewigen Ich und der von ihm
geschaffenen Persönlichkeit, zwischen Schöpfer und Geschöpf, der
in der Bibel symbolisiert ist durch den Aufruhr Satans gegen Gott.
Das höhere Selbst arbeitet in der Richtung des stärksten, die Persönlichkeit
in der des schwächsten Widerstandes. Das Ego will Erfahrung
, um seinen Leidensweg durch die Materie, den es, da er
einmal begonnen, auch vollenden muß, schnellstens zu beenden;
die Persönlichkeit will irdisches Glück.

Wenn ich früher sagte, daß die Persönlichkeit den Grundton
der Skala darstellt, in welcher sich die Symphonie eines Lebens
abspielt, so möchte ich das Ego als die Dominante dieser Tonart
bezeichnen. In C dur ist C der Grundton, G die Dominante;nehme
ich nun Ges oder Gis zum Aufbau des Dominantseptaccords, so
entsteht eine Disharmonie. Um die Harmonie herzustellen, muß
ich entweder den Septaccord auf G aufbauen oder die Tonart in
Cis oder Ces ändern. Da aber das höhere Selbst das ewige Bleibende
ist, hat sich die Persönlichkeit ihm anzupassen, damit wir zu
jenem Synchronismus kommen, der einen harmonischen Ablauf des


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