Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 390
(PDF, 142 MB)
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Lebens gewährleistet. Das höhere Selbst offenbart sich uns in der
Stimme unseres Gewissens, durch Reue bei unharmonischer, durch
innere Gehobenheit bei gerechter Lösung einer Aufgabe, ferner
aber auch bei zeitweiliger Außerkraftsetzung der körperlichen
Hemmungen durch symbolische oder Wahrträume, Wachträume,
Ahnungen etc. Je mehr wir unsere Persönlichkeit dem höheren Ich
anpassen, umso schneller geht unsere Entwicklung vor sich. Darum
sollen wir immer der inneren Stimme folgen, welche sich dadurch
kennzeichnet, daß sie uns nie den bequemeren Weg, sondern den
beschwerlicheren weist.

Die Frage nach der Willensfreiheit können wir also folgendermaßen
beantworten: Der sichtbare Mensch ist ungefähr so frei
wie das Glied eines Kettenpanzers, das nach 4 Seiten festgehalten
ist. Die Gebundenheit ist gegeben durch das ererbte Zellenmaterial
als Träger der Eigenschaften und die durch die Geburt aufgezwungenen
Verhältnisse. Im höheren Selbst dagegen sind die individuellen
Eigenschaften verankert, die es im Laufe früherer Existenzen
erworben hat und zur Geltung bringen will. Ein Freiwerden ist
nur möglich durch die Herstellung des Einklanges zwischen dem
durch die Persönlichkeit diktierten I ch w i 11 und dem vom höheren
Selbst verlangten Ich soll. Diese bedingte Willensfreiheit druckt
sich aus in den 10 Geboten Gottes, in denen es nicht heißt: Du
darfst nicht, sondern: Du sollst nicht, welche Verbote Selbstüberwindung
zwecks Vermeidung der karmatischen Folgen verlangen.
— Eine absolute Freiheit gibt es nicht, da der Mensch sowohl als
Erscheinungsform als auch sein höheres Selbst nur Glieder eines
großen Ganzen, unseres Sonnensystems, ist, das wieder durch die
Emanationen der übrigen kosmischen Systeme beeinflußt wird.

Es ergibt sich nun die Frage, ob man sich mit Astrologie befassen
soll« Wenn es jemand bloß darum zu tun ist, die Zukunft
zu erforschen, dann rate ich entschieden ab: Es ist die größte
Wohltat für den Erdgebornen, daß er nicht weiß, was ihn erwartet.
Den meisten Menschen wäre das Leben vergällt, wenn sie wüßten,
wrelche Schmerzen seelischer und körperlicher Natur ihnen bevorstehen
, und die Furcht davor ließe sie zu keinem Genüsse der
wenigen schönen Stunden kommen. Abgesehen davon erinnere ich
daran, daß nicht jeder Aspekt sich auswirkt. Ferner müssen wir
berücksichtigen, daß heute nur kümmerliche Überreste des einstmaligen
großen Wissens auf dem Gebiete der Astrologie vorhanden
sind. Durch den Brand der alexandrinischen Bibliothek und durch
die bis in die Neuzeit reichende Verfolgung und Vernichtung astro-


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