Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 396
(PDF, 142 MB)
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werden. Denn die Magie bedingt eine vollständige innere Regeneration
der ganzen geistigen und seelischen Einstellung zum Weltgeschehen
. Dem Menschen ist es jedoch freigestellt, ob er diese
Gesetze erfüllen will oder nicht Im Sinne des größten Meisters
ist es gut zu sprechen: „Ich bin nicht gekommen die Gesetze aufzulösen
, sondern zu erfüllen". In diesen wenigen Worten liegt der
große magische Erfolg. Nicht Machthunger oder sonstige gierigen
Wünsche sollen das Leitmotiv unserer Handlungen sein, sondern
der ewig-göttliche Wille, der in jedem Menschen schlummert.

Der Weg ist aber kein Weg der Gemeinschaft, sondern ein
Weg der Einsamkeit. Denn angesichts der menschlichen Natur und
seiner Verschiedenheit der Gefühls- und Empfindungswelf, der
Begriffs- und Denkungsweise, ist für den einen das gut, was für
den andern ein Schaden ist. Dies heißt, die Gesetze und besonderen
Bedingungen im Erfassen der Dinge sind für jeden Menschen
anders geartet.

Abgesehen von dieser Anschauungsweise ist zum magischen
Versuch die innere und äußere Entspannung der physisch-psychischen
Konstruktion eine unbedingte Notwendigkeit. Ohne diese
Entspannung wird man nie zu positiven Resultaten kommen. Denn
so lange der Körper in seiner siebenfachen Struktur gespannt oder
verkrampft ist, bewußt oder unbewußt, werden sich nie die gebundenen
magischen Kräfte lösen können, weil jede magische
Handlung eine Involution oder Exterisation der Nervenkräfte bedingt
. Eine Involution bef Versenkung in das innere Wesen einer
Sache, Exterisation bei Dämonenzitationen. Wenn der Übende
diese magischen Fluenzen nicht beherrscht, so verfällt er meistens
der Sexualmagie oder dem Wahnsinn.

Selbst wenn ein Experiment resultatlos verläuft, so hat es
etwas krampfhaftes an sich und wirkt zerstörend auf den ganzen
Nervenkomplex, wreil die nach außen verlegten Nervenfluenzen,
welche ungeheuer zart und empfindlich sind, unter zersetzenden
Strömen leiden, die bei Experimenten um den Experimentator sehr
aktiv sind. Versucht der Mensch, der beseelt ist von dem heiligen
Willen seiner göttlichen Natur, sich mit vollem Bewußtsein zu entspannen
und ist sein Ziel ein höheres als nur ein materieller Erfolg,
so stellen sich bei solchen Übungen ganz überraschende Erfolge ein,
von denen sich der Übende nie hätte träumen lassen.

Bei diesen Entspannungsversuchen begeht der moderne Mensch
jedoch stets seine alten Fehler; der Versuch, sich zu entspannen,
ist genau so verkrampft wie jede einzelne Bewegung. Gewöhnt
durch den modernen Lebensrhythmus, jede Bewegung in der Voll'


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