Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 397
(PDF, 142 MB)
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397 -

Spannung auszuführen, wird dadurch einem großen Teil der modernen
Menschen die Möglichkeit der Entspannung genommen, das
harmonische Sich-fließen-lassen mit dem Vollatem der Natur.
Nur erst wenn dies erreicht ist, kann der Übende weiter schreiten
und die Gewißheit in sich tragen, daß der Erfolg nicht ausbleibt.

Ist eine Entspannung im obigen Sinne eingetreten, so folgt der
nächste Schritt. Der Mensch muß von nun an lernen, in sich hinein
zu hören, muß seinen Grundton, auf den seine ganze Natur abgestimmt
ist, erklingen hören. Hat der Übende diesen Ton gefunden,
so kann er auch seine Farbe feststellen bezw. Farbenschwingung, in
der er zu Hause ist. Damit beginnt einer der schwierigsten Teile
der Übung, denn jetzt muß er auch den Ton beherrschen lernen,
muß ihn abstimmen können auf die verschiedenen Tonlagen der
Natur. Denn die Natur und deren Gesetze beugen sich nur dem,
der in der Lage ist, in allen Tonlagen schwingen zu können. Dadurch
hat der werdende Magier die Möglichkeit, alle Dinge so zu
erfassen, wie sie in Wirklichkeit sind. Er hat nicht notwendig, die
Gesetze aufzulösen, sondern ist in der Lage, diese zu erfüllen und
hat damit auch den Erfolg in seiner Hand. Er kann nun jederzeit
sich in die Wesenheit eines Dinges versenken, kann eine ihm bisher
unbekannte Welt verstehen lernen. Durch dieses Verstehen ist es
in seine Hand gegeben, auch die Dinge zu beherrschen. Denn der
Magier größter Erfolg ist der, daß sie sich zu denen herabgeneigt
haben, die tiefer standen als sie, d. h. sie haben die Gesetze erfüllt
und nicht aufgehoben. Das Sichversenken in ein anderes Wesen
bedingt den magischen Erfolg, Es ist jetzt auch zu verstehen, daß
in den alten Mysterienkulten nur Priester und Könige eingeweiht
wurden, denn die Magie ist wahrlich eine königliche Wissenschaft.
Sie erschließt dem ernstlich suchenden Menschen ungeheuere Tore,
hinter denen sich der königliche Tempel der höchsten Weisheit verborgen
hält.

Sich einfühlen in die Dinge heißt sie beherrschen. Der Mensch
steht dann allem Leben nicht mehr fremd wie bisher gegenüber.
Eine Fülle von neuen Gedanken und des Erlebens stellen sich ein
und machen das Leben erst richtig lebenswert, denn die Erschauungen
des inneren Lebens lassen die äußeren Dinge des Daseins
erbleichen. Was der Künstler unbewußt erschaut, erlebt und mit
seinem Gefühlsleben beherrscht, steigert sich unter der bewußten
Beherrschung zu einer gigantischen Welt. So kann der Magier
sagen, das magische Ich ist zu einem neuen Leben erstanden.

Mit diesem Erlebnis beginnt des Magiers eigentliche Bestim- .
mung, denn durch diese Erweiterung seines Denkkreises verlieren


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