Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 414
(PDF, 142 MB)
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sag berichtet, daß solche Nahmen der sog. Wachfmeisterin zu dem
Ende zugestellet, daß in specie dieses gemacht werden sollte, damit
der Churfürst Johann Georg III dem Herrn General und der Frau
Generalin wieder gnädig würde----

Wegen des Herrn von Haxthausen aber dieses erfolget und
vorgegangen, daß, wie bereits gemeldet, Inquisitin von der soge-
nandten Wachtmeisferin sowohl als der Burmeisterin begehret zu
verschaffen, daß er ihre Tochter lieben müssen. Item daß Inquisitin
von der Lindnerin, nach derselben bey der Confrontation erstatteter
Außage, zwei Säckgen, davon das eine dazu,..... daß der Herr

von Haxthausen sie heyrathete, helffen solte, empfangen*

Item daß sie ein Stückgen Jungffer-Pergament kauffen und
der Wachtmeisterin zustellen und zugleich ihren, der Inquisitin
ihres Ehemannes, Churfürst Johann George III, der Tochter und
des Herrn von Haxthausen Nahmen überbringen lassen mit dem
Begehren, daß selbige ingesambt auff berührtes Pergament geschrieben
, in ein Feuer geworffen und die Liebe unter diesen Per-
sohnen erwirket werden sollte.16)

Belangende Churfürst Johann Georg IV Bezauberung zu einer
gantz ungewöhnlichen Liebe zu Inquisitin Tochter sei zuförderst
wohl zu consideriren, daß Se. Churfl. Durchlaucht ein Herr von
gantz ungemeinem hocherleuchteten Verstand und vor diesen zu
sonderlicher Liebe gegen die Weibspersohnen am wenigsten geneigt
gewesen, auch ermelte der Inquisitin Tochter im geringsten
nichtsgeachtet, vielmehr sie vor eine Canaille und liederliches
Mensch gehalten, auch dahero, alß auf dem Taschenberg das todte
Kind gefunden worden, daß es von ihr, der Inquisitin Tochter, sein
würde, sogleich vermuthet. Ingleichen die Brieffe, welche Sie an
Churfl. Durchlaucht Anfangs geschrieben, wenn Sie solche gelesen
von sich geben und zu verbrennen befohlen. Insonderheit alß Sie
mit dero Frau Gemahlin ein Ehegelöbniß einzulassen den Vorsatz
genommen, sie gänzlich zu abandonniren, sich beständig resolviret,
nachgehends aber sogar nicht von ihr zu lassen vermocht, daß Sie
continuirlich umb ihr seyn, und wenn Sie auch ein wenig von ihr
gewesen, sich sogleich wiederumb zu ihr begeben müssen.

Ferner Christina Fehnertin wider Johann Melchior Vögeln,
Scharfrichtern zu Grätz, welchen Inquisitin ebenmässig zur Aus-

16) Diese äußerlich läppische Handlung ist, wie fast alle andern magischen
Künste, wohl ursprünglich nur als ein Mittel zur Fixierung des stärkeren Willens
gedacht gewesen, welcher den geringeren oder arglosen Willen anderer beherrscht.
Diese Tatsache bezeichnen wenigstens Agrippa, Paracelsus und andere als die
wirkende Ursache aller sogenannten Hexereien.


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