Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 421
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0425
421 -

solche, so sind sie jedenfalls nicht allgemein als solche anerkannt;
dennoch könnten ja in uns bisher unerkannte, unentwickelte Sinnesorgane
vorhanden sein, deren Entfaltung etwa künstlich gefördert
werden oder durch den biologischen Entwickelungsprozeß
auf natürlichem Wege vor sich gehen könnte.

Seit einigen Jahren habe ich meine Aufmerksamkeit der Frage
zugewendet, ob wir etwa einen „magnetischen Sinn" haben, d. h.
also, ob wir imstande sind, durch irgend eine unmittelbare sinnliche
Empfindung anzugeben, ob ein Stück Eisen oder Stahl magne-
tisiert ist oder nicht. Der volkstümliche Glaube nimmt an, daß ein
Magnet den menschlichen Körper beeinflußt, und zwar ist das Vorhandensein
dieses Glaubens hinreichend bewiesen durch die Tatsache
, daß magnetische Fabrikate zu Heilzwecken in ihrem Vertriebe
einen so weiten Absatz finden, sowie auch durch die weitverbreitete
Anschauung, daß für das Schlafen die Lage des Menschen
in einer besonderen Stellung zum Erdmeridian von großer
Wichtigkeit sei. Solche volkstümlichen Behauptungen sind indessen
für die Wissenschaft unbrauchbar und können an sich keinen größeren
Wert beanspruchen als so mancher andere Aberglaube, wie
z. B. der, daß direktes Sonnenlicht ein Kaminfeuer auslösche oder
daß ein Ofenstocher über letzteres gelegt dasselbe hell aufbrennen
mache. Und was die Heilkraft „magnetischer Gürtel" oder die belebende
Wirkung „magnetischer Bürsten" betrifft, so ist mir bisher
für diese nicht das allermindeste wissenschaftliche Beweismaterial
bekannt geworden. Ich rede hier allerdings nicht von den eigentlichen
elektrischen oder voltaischen Gürteln, die etwas ganz anderes
sind und für welche in der Tat stichhaltige Beweise ihrer Wirk-
pamkeit vorliegen.

Was aber die Lage des Körpers beim Schlafen anbetrifft, so
ist es sehr schwer, zwischen gewissen wohlbekannten Wirkungen
des Lichtes, der Einbildung usw. und etwaigen noch unbekannten
okkulten Einflüssen des Magnetismus zu unterscheiden. Freilich
scheint auch Dr. W. H. Sfone, der Arzt des St. Thomas-Hospitals
in London, sich entschieden letzterer Annahme zuzuneigen und erklärte
sogar, daß er selbst nicht imstande sei, bei nordsüdlicher
Lage seines Körpers gesunden, ruhigen Schlaf zu finden.1) Dem

*) Seine hierauf bezügliche Äeußerung ist folgende: „Ein oder zwei unbedeutende
Fälle, wie die Unfähigkeit von nervösen Personen, zu denen auch der Ver
fasser gehört, in nordsüdlicher Lage gesunden Schlaf genießen zu können, eine
Lage, die offenbar unnatürlich ist für einen Diamagneten, wie den mensch liehen
Körper, und der hartnäckige Glaube an magnetische Heilkraft sind kaum stark
genug, alles gegenteilige Beweismaterial zu entkräften. Dennoch verdient dieser

i

i


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0425