Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 422
(PDF, 142 MB)
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gegenüber behauptete aber Reichenbach2), daß er bei denjenigen
Sensitiven, welche er daraufhin untersuchte, fand, daß sie den erfrischendsten
Schlaf genossen, wenn sie mit dem Kopf nach Norden
und mit den Füßen nach Süden lagen, und daß einige dieser Versuchspersonen
sich entschieden unbehaglich fühlten, sobald man sie
in eine ostwestliche Lage brachte. Unter anderm erwähnt er ein
Fräulein Sturmann, die Patientin eines Wiener Hospitals, welche
„eine Nacht ungewöhnlich erquickenden Schlafes genoß, wie sie ihn
lange nicht mehr erfahren hafte", sowie auch andere günstige Symptome
an sich wahrnahm, wenn ihr Bett mit dem Kopfende nach
Norden gestellt wurde. Die Wirkung der Einbildungskraft ist aber
so mächtig, daß es schwer, wenn nicht unmöglich ist, irgendwelche
Experimente zu erdenken, welche ihre Wirkung ganz ausschließen,
und ohne dieses kann man doch keine sicheren Schlüsse ziehen.
Es ist aber bisher mehr als wahrscheinlich, daß die volkstümliche
Anschauung von den Vorteilen gewisser Lagen beim Schlafen auf
ganz andere Ursachen zurückzuführen sein wird als auf den Magnetismus
der Erde.

In der Tat spricht die Erfahrung wissenschaftlicher Experimentatoren
und aller, die mit großen Magneten viel gearbeitet haben,
durchaus nicht für den Glauben, daß der anorganische Magnetismus
irgend eine gute oder üble Wirkung auf den Menschen ausübe.
Faraday z. B. behauptete, daß er nie imstande gewesen ist, in dieser
Hinsicht auch nur die leiseste physiologische Einwirkung auf seinen
Körper zu bemerken, weder sinnlich, noch motorisch, noch hypnotisch
, auch nicht wenn er mit dem Riesen-Elektromagneten der
Royal Institution experimentierte. Aber seif Faradays Zeiten haben
wir elektro-dynamische Apparate konstruiert, welche uns ein sehr
erweitertes Wirkungsfeld für den Magnetismus erschlossen haben,
und mit diesen sollte die Frage von neuem untersucht werden.
Überdies freilich scheint mir, daß die Wahrnehmung der Wirkung,
wenn eine solche vorhanden ist, sich viel mehr von der nervösen
Körperbeschaffenheit des Experimentierenden abhängig erweisen
wird als von der übergroßen Stärke des Magneten.

Gegenstand, soweit er nicht mit anerkannten wissenschaftlichen Gegenbeweisen
in Widerspruch steht, weitere Untersuchung in aufrichtigem und leidenschaftslosem
Sinne. Es erscheint von vornherein unwahrscheinlich, daß ein so wichtiger
Faktor in der Weltentwicklung untätig und unwirksam sein sollte für seine höchstentwickelte
Erscheinung — das menschliche Leben". (Reports of St Thomas'
Hospital, Vol. X, 1880.)

2) Karl Freiherr von Reichenbach, Untersuchungen über die Dynamide in ihren
Beziehungen zur Lebenskraft. (Verlag Max Ältmann, Leipzig).


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