Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 423
(PDF, 142 MB)
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In seiner Präsidialrede über „Die sechs Tore unserer Erkenntnis
", gehalten am Midland Institute in Birmingham, lenkte auch
Sir William Thompson3) die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, daß
noch nicht ein „magnetischer Sinn" am Menschen entdeckt sei.
„Wenn es nicht einen eigenen magnetischen Sinn gibt'1, sagte er, „so
würde ich dies für sehr wunderbar halten", und läßt sich dann folgendermaßen
über ein Experiment aus, das zur Untersuchung dieser
Tatsache angestellt wurde:

„Dies Experiment wurde durch Lord Lindsay (jetzt Earl Crawford) und Herrn
Cromwell F. Varley ausgeführt. Diese Männer fragten sich: „Ist es begreiflich,
daß, wenn ein Stück Kupfer sich zwischen den Polen eines Elektromagneten kaum
durch die Luft hindurch bewegen kann, ein Mensch oder ein anderes lebendes
Wesen dort gar keine Wirkung verspüren sollte?" Lord Lindsay lieft einen ungeheuren
Magneten anfertigen, so groß, daß der Kopf irgend eines Menschen, der
dies Experiment versuchen wollte, sehr bequem zwischen den Polen Platz hatte,
"*vö also eine ganz außerordentlich starke magnetische Kraft wirksam war. Was
war nun das Ergebnis dieses Experimentes? — Wenn ich sagen würde: „Nichts",
so würde ich der Sachlage wenig gerecht werden. Das Ergebnis war vielmehr
höchst wunderbar, und dies Ergebnis war, daß nichts wahrgenommen wurde. Unser
Kopf verspürt hiernach in einem Raum, durch welchen ein Stück Kupfer fuir
langsam wie durch Schlamm hindurchsinkt, tatsächlich nichts. Aber ich gebe nicht
zu, ich fühle nicht, daß diese Untersuchung schon abgeschlossen ist. Ich kann nicht
glauben, daß eben diejenige Eigenschaft des Stoffs im Räume, welche eine so
wunderbare Wirkung auf ein Stück Metall ausübt, vollständig ohne irgend eine
Wirkung sein kann, und sie ist sicherlich nicht ohne Wirkung auf den Stoff eines
lebenden Körpers. Und daß sie auch durchaus ohne irgend eine wahrnehmbare
Wirkung auf den Stoff eines lebenden Körpers, welcher sich in dieser Lage befindet
, sein sollte, scheint mir immer jetzt noch nicht bewiesen, obwohl damals
nichts gefunden wurde. Es ist so wunderbar, daß da gar keine Wirkung stattfinden
sollte, daß ich glaube und überzeugt bin, daß dies Experiment der Wiederholung
wert ist, ob nicht doch eine überaus starke magnetische Kraft einen wahrnehmbaren
Einfluß auf einen lebenden vegetabilischen oder animalischen Körper
ausübt. Ich halte es für möglich, daß eine solche Einwirkung ein Gefühl hervorruft
, das wir weder mit Wärme, noch mit Kraftwirkung, noch mit irgend einer anderen
Empfindung vergleichen können".

Schon einige Zeit vor dieser Ansprache Sir William Thompsons
wurden wiederholt in meinem Laboratorium in Dublin Experimente
zu eben dem Zwecke vorgenommen, um festzustellen, ob nicht doch
irgend ein besonderer wahrnehmbarer Einfluß auf den lebenden
Organismus mittels einer starken magnetischen Kraft nachweisbar

3) Sir Wm. Thompson ist ein hervorragender englischer Physiker und Mathematiker
, Professor der Physik an der Universität Glasgow und berühmt durch
seine Entdeckungen auf dem Gebiet der Wärme und Elektrizität. Er wurde geadelt
wegen seiner Verdienste um die Legung des ersten transatlantischen Kabels (1866).
Der im folgenden erwähnte, jetzt verstorbene Cromwell Varley war der Leger
dieses Kabels. (Der Herausg.)


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