Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 424
(PDF, 142 MB)
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sein sollte. Diese Versuche blieben jedoch erfolglos, bis sich mir
wieder eine Gelegenheit bot, als Herr G. A. Smith von Brighton in
Dublin anwesend war. Bei Anwendung eines mächtigen Elektromagneten
gab Herr Smith an, eine unangenehme Empfindung zu
fühlen, sobald er sich den Polen näherte. Die Wirkung schien am
stärksten zu sein, wenn seine Schläfe fast den Pol berührte, ausgenommen
jedoch an einem Tage, als er an Neuralgie im Gesichte litt;
dann schien er sehr viel sensitiver im Gesichte als an der Stirn,
Die eigentümliche, unangenehme Empfindung, welche ihm der Magnet
verursachte, beschrieb er als sich langsam steigernd bis zum
Maximum in 15 oder 20 Sekunden, nachdem der Strom durch den
Elektromagneten geleitet war. In gleicher Weise schien die Empfindung
langsam abzusterben, nachdem der Strom unterbrochen worden
war. Ohne Herrn Smiths Wissen wurde der Strom mehrmals
geschlossen und wieder unterbrochen, als Ergebnis zeigte sich eine
recht genaue Übereinstimmung zwischen der anorganischen und
organischen Wirkung des Magneten.

Man konnte hiergegen einwenden, daß die verschwindend geringe
Molekularerschütterung, welche die Magnetisafion des Eisens
begleitet, gehört werden könne, wenn das Ohr dem Magneten sehr
nahe ist und daher die Einbildungskraft der Versuchsperson ins
Spiel ziehe. Um dies jedoch zu vermeiden, wurde Herr Smifh in
einer Entfernung aufgestellt, wo diese Erschütterung jedenfalls
nicht mehr hörbar war, und wurde dann erst ersucht, an den Elek-
magnefen heranzutreten, um nach seiner Empfindung zu urteilen,
ob der Strom „da" sei oder „nicht". Dies Experiment wurde
zwölfmal hintereinander gemacht, wobei seine Angaben zehnmal
richtig waren.

Weiter könnte man etwa einwenden, die Einbildungskraft des
Herrn Smifh habe durch übersinnliche Gedankenübertragung in
Wirksamkeit gesetzt werden können. Da ich aber Herrn Smith bei
andern Gelegenheiten nicht imstande fand, meinen unausgesprochenen
Willen in Gedanken wahrzunehmen, ist es kaum wahrscheinlich
, daß meine Kenntnis der Sachlage, ob der Strom „da" war oder
„nicht", hinreichen könnte, um seine Erfolge zu erklären. Für einen
sehr geschickten Betrüger wäre es übrigens vielleicht möglich gewesen
, mittels einer verborgenen Kompaßnadel einen einfältigen
Experimentator zu hintergehen. Indessen traf ich auch dagegen
Vorsorge und habe nicht den allermindesten Grund gefunden, die
bona fides des Herrn Smith zu bezweifeln. Trotzdem sind natürlich
die vorstehenden Bemerkungen nur von geringem Wert, wenn
sie nicht durch weit ausgedehntere Reihen von Experimenten be-


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