Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 425
(PDF, 142 MB)
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stäfigt werden und wenn nicht bei all solchen Versuchen die aller-
sorgfältigsten Vorsichtsmaßregeln gegen Täuschungen getroffen
werden.

Als allgemein bekannt werden hier diejenigen Experimente angesehen
werden dürfen, auf welche sich einst Reichenbach zur Begründung
seiner Odlehre berief. Im Gegensatz zu seinen schon erwähnten
Versuchen mit „kranken" Sensitiven, bezeichnete er diejenigen
Versuchspersonen, welche die Oderscheinungen wahrnahmen
, als „gesunde" Sensitive. Diese fühlten nicht nur in der Nähe
des wirkenden Magneten unbehagliche Empfindungen, wie Kopfschmerz
oder Schwindel, und fielen selbst in Ekstase, sondern
sahen auch sämtlich über den Polen eines großen Magneten eine
Art leuchtenden Rauches oder Lichtglanzes. Ein Fall, den Reichenbach
anführt, ist besonders erwähnenswert; es ist dies der des Dr.
Fndlicher, Professors der Botanik und Direktors des Botanischen
Gartens in Wien, zugleich Physiologe von einiger Bedeutung. Dieser
sah in einem gut verdunkelten Zimmer „Lichtströme ungefähr 40
Zoll hoch" sich über den aufwärts gekehrten Polen eines permanenten
Hufeisenmagneten erheben. Die Lichterscheinung hatte das
Ansehen einer Flamme, die man heller leuchten oder unstät flakkern
machen konnte, wenn man sie anblies. Im ganzen hat Reichenbach
ungefähr 60 Personen aufgefunden, welche ihm die eigentümliche
Empfindung und die leuchtende Erscheinung des Magneten
bezeugten; diese Personen waren teils männlichen, teils
weiblichen Geschlechts, sehr verschiedenen Alters, und einige stark
und gesund, andere kränklich und schwach. Reichenbachs Experimente
aber haben, obwohl mit großer Sorgfalt und Mühe ausgeführt
, nie viel, wenn überhaupt irgendwelchen Glauben in der wissenschaftlichen
Welt gefunden. Hieran ist zum Teil Reichenbach
selbst schuld; mir aber hat es immer wohl der Mühe wert geschienen
, seine Experimente wiederholt nachzuprüfen mit so vielen
Versuchspersonen, wie ich nur auffinden konnte, mit Anwendung
all unserer neueren Apparate und mit zwingenden Vorsichtsmaßregeln
gegen Täuschungen irgend welcher Art, damit endlich alle
Zweifel über diese Frage beseitigt würden. Wenn die leuchtende
Erscheinung des gewöhnlichen Magnetismus, obwohl nur selten gesehen
, wie Reichenbach meint, ein wirklich physikalischer Vorgang
ist und sich als solcher nachweisen läßt, so würde seine Feststellung
nicht nur an sich von hohem wissenschaftlichen Interesse sein, sondern
auch Reichenbachs Beschreibung von manchen anderen, weniger
objektiven Erscheinungen einen Grad von Wahrscheinlichkeit
verleihen, die sie bisher entbehrt.


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