Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 430
(PDF, 142 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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1. Juli: Da Dr. Seone vermutete, daß wiederholte Untersuchungen die Kranke
ängstlich gemacht und in ihr eine Neigung zur Selbsttäuschung veranlaßt haben
möchten, beschrieb er in ihrer Gegenwart den Assistenten ausführlich die Wirkungen
, welche von Herrn Charcot in Paris mit Magneten erzielt worden seien, und
gab dabei seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß auch in diesem Falle die Anästhesie
so gehoben werden würde. Dies war der erste Wink, den sie erhalfen hatte, da
alle klinischen Bemerkungen bis dahin außerhalb des Krankenzimmers gemacht
worden waren und den Assistenten in ihrer Gegenwart völliges Stillschweigen in
dieser Hinsicht anbefohlen war. Ein Magnet von acht starken Stahlplatten wurde
nun in das Bett neben das sensitive Bein gelegt und dort liegen gelassen. Derselbe
war jedoch nicht magnetisiert und in Wirklichkeif nur ein totes Stück Stahl.
Am folgenden Morgen antwortete sie deutlich und mit voller Offenheit: „Es habe
nichts genützt; sie wüßte gar nicht, daß es da seil" Der Stahl wurde dann unter
irgend einem Vorwande fortgenommen, mittels eines mächtigen Elektromagneten
stark magnetisiert und am 3. Juli wieder, anscheinend unverändert, in das Krankenzimmer
zurückgebracht.

7. Juli: Nachdem der Magnet in ähnlicher Weise, aber nach vorheriger Magnetisierung
angewendet wurde, verschwand die Anästhesie in dem kranken Bein,
aber auch an dem anderen Bein zeigte sich keine Veränderung.

Die Hauptpunkte von Interesse bei diesem Fall sind: 1. daß Älter, Charakter
und natürliche Einfachheit des Patienten jeden Ärgwohn eines Betruges ausschlössen
; 2. daß besondere Vorsicht von vornherein angewandt wurde, um die
Möglichkeit einer unbewußten Täuschung durch die Wirkung der „erwartungsvollen
Aufmerksamkeit" zu verhindern, und 3. die ausgeprägte und unzweifelhafte
Wirksamkeit des Magnetismus.

Ähnliches bezeugt auch Dr. Julius Dreschfeld, Professor der
Pathologie am Owens College, welcher drei Fälle mitfeilte, die er
in der Manchester Klinik beobachtet hat.

Das hier Vorgetragene mag genügen, um die Bedeutsamkeit
dieses bisher sehr vernachlässigten Forschungsgebietes nachzuweisen
, sowie auch die Sorgfalt zu veranschaulichen, welche zur
Durchführung solcher Untersuchungen nötig ist, bei denen der Forscher
so leicht irregeführt werden kann.

Eine Hellseherin löst ein Mordgeheimnis. Aus Iserlohn (Westfalen) wird berichtet
: Wie es scheint, steht nunmehr doch das Rätsel von Grürmannsheide vor
seiner Lösung. Am 23. September 1911 verschwand plötzlich auf unaufgeklärte
Weise die 21jährige Martha Lesnikowski aus Grürmannsheide. Das Mädchen
wollte mit seinem Bräutigam eine Festlichkeit in Iserlohn besuchen, ist aber
weder in Iserlohn gewesen, noch nach Hause zurückgekehrt. Alle Nachforschungen
nach ihm waren erfolglos. Da man dem Bräutigam des Mädchens, der lange
in Untersuchungshaft gesessen hatte, nichts nachweisen konnte, schlief die Angelegenheit
allmählich ein. In den letzten Jahren wurden aber von privater Seite
außergewöhnliche Anstrengungen für eine Aufklarung des rätselhaften Falles ge-


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