Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 431
(PDF, 142 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0435
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macht. Von dieser Seite wurde bereits im Jahre 1928 zweimal die Hellseherin
Frau Gerber-Wiegardt (Düsseldorf) veranlaßt, in Grürmannsheide, an Ort und
Stelle, zu versuchen, Licht in das Dunkel zu bringen. Schon die ersten Versuche
hatten den Erfolg, daß die Nachforschungen auf eine ganz neue Bahn gelenkt
wurden. Während man früher den mutmaßlichen Tatort in die Nähe des Gemeindesteinbruchs
legte, wurde die Aufmerksamkeit nunmehr durch die Hellseherin
auf den Refflingserbach und seine nächste Umgebung gelenkt. Die weiteren
Ermittlungen ergaben, daß bereits früher von einigen jungen Leuten ein menschlicher
Arm- und zwei Beckenknochen gefunden worden waren. Leider war es nicht
möglich, diese Knochen wiederzufinden.

Die Hellseserin hatte seinerzeit gesagt: „Ich sehe den Schädel an den Wurzeln
eines Baumes1." Diese Angabe, die damals nicht ernst genommen wurde, hat
sich jetzt, nach genau einem Jahr, tatsächlich erfüllt, denn bei einer Treibjagd,
die kürzlich im Gebiet des Refflingserbaches stattfand, wurde an einer Baumwurzel
hängend ein offenbar vom Wasser freigespülter Menschenschädel gefunden
. Wie durch einen Arzt festgestellt wurde, handelt es sich um einen Frauen-
bezw. Mädchenkopf von einer 15- bis 30jährigen. Der Schädel habe bereits
etwa 30 Jahre im Erdreich gelegen. Da auch das Kopfmaß des Schädels mit dem
der verschwundenen Martha Lesnikowski übereinstimmt und der Fundort ungefähr
der gleiche ist, wo man früher schon die Menschenkno* gefunden hat, dürfte
wohl die Annahme berechtigt sein, daß es sich tatsächlich um den Kopf des verschwundenen
Mädchens handelt.

Besonders bemerkenswert ist noch, daß etwa 200 Meter von der Fundstelle
entfernt damals, als die Lesnikowski verschwand, ein zerfetzter Damenschirm
und ein zerknüllter dunkler Damenhut gefunden wurden. Auch zeigten sich auf
dem Boden deutliche Spuren eines Kampfes. Zweifellos wird sich nun die
Staatsanwaltschaft erneut mit dieser ganzen Angelegenheit beschäftigen müssen.

Sein „Wille" tötet. Ein seltsamer Vorfall wird von Johannisburger Blättern
aus dem Basutolande berichtet. Hier kämpften zwei Medizinmänner, ein alter und
junger, vor einer großen Versammlung miteinander, und zwar wollte jeder beweisen
, daß er über die stärkeren Zauberkräfte verfüge. Schließlich erklärte der
Alte, er sei imstande, durch seinen bloßen Willen den andern zu töten. Dieser
bezweifelte, daß sein Nebenbuhler eine solche Macht besitze, und forderte Ihn
auf, einen Versuch zu machen. Darauf rief der Alte: „Ich will, daß du stirbst!"
Und der Jüngere verfärbte sich sofort, begann zu schwanken, stürzte nieder und
verschied. Der ältere Zauberer wurde darauf verhaftet, aber wieder entlassen,
da eine ärztliche Untersuchung festgestellt hatte, daß der andere an einem Herzschlag
gestorben war. Die Eingeborenen sind durch diesen Vorfall sehr aufgeregt
und schwören seitdem auf die Kraft des alten Medizinmannes.

(Mittagsblatt, Hamburg.)

42 Hexen in einem Dorf. Eine Zuschrift an die „Suhler Zeitung" bestätigt die
schon oft festgestellte Tatsache, daß in manchen Dörfern des Thüringer Waldes
noch heute der finsterste Aberglaube herrscht und „Hexen" durchaus keine
Seltenheit sind. Was sich aber in dem Dorfe Breitenbach bei Schleusingen, in
dem der Einsender der Zuschrift wohnt, in unserer angeblich so aufgeklärten Zeit
abspielt, ist auch unter diesem Gesichtspunkt in höchstem Maße erstaunlich. In
Breitenbach soll es nicht weniger als 42 richtiggehende Hexen geben. Außerdem
stehen noch mehrere junge Frauen im Verdacht, bei diesen erfahrenen Hexen


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