Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 435
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0439
Geräusch entgeht Ich mochte knapp eine Viertelstunde geschlafen
haben, da höre ich wiederum meinen Namen rufen, nur noch viel
eindringlicher und lauter. Da packt mich eine wilde Angst. Ich
klingele die Dienstboten zusammen. Da erst erwacht gähnend
mein Hund, spitzt die Ohren und rennt den Leuten entgegen. Er
hatte also nichts Verdächtiges vernommen, ebenfalls alle andern
nicht.

Erschöpft schlafe ich gegen Morgen ein. Da höre ich zum dritten
Male meinen Namen rufen, gellend furchtbar! Entsetzt will ich
aufspringen, aber meine Glieder sind wie gelähmt. Langsam folgt
dem Entsetzen ein Gefühl wunderbaren Friedens, das ich nicht zu
beschreiben vermag. Ich liege ganz still mit geschlossenen Augen
und wage kaum zu atmen. Da ist es mir, als neige sich jemand zu
mir herab, und dann — ganz deutlich,bei wachen Sinnen verspüre
ich deutlich einen Kuß auf meinen Lippen, zart wie ein
Hauch, jedoch unverkennbar. Eine heilige Ruhe umgibt mich, langsam
öffne ich die Augen und sehe, wie die Frühlingssonne golden
in mein Fenster fällt. Dann schlafe ich ein.

Als ich erwachte, wurde mir mitgeteilt, daß unser Nachbarsohn
(besagter junger Mann) in derselben Nacht gestorben sei.

Etwas Ähnliches:

Eines Nachts träumte mir, ich sähe eine große, weiße Gestalt
still und stumm in unserer Zimmertüre stehen. Die Gesichtszüge
waren verschwommen, so daß ich dieselben nicht erkennen konnte,
Als ich näher hinsah, sah ich, daß die Gestalt in etwas Schwarzem
stand, das dampfte. Dann zerrann alles, und ich schlief weiter,
wußte jedoch beim Erwachen diesen Nachttraum in allen Einzelheiten
,

Drei Tage später hörten wir des Nachts vom zweiten Stock
Hilferufe. Dort oben wohnten zwei alte Damen. Als wir hinauf-
geeilt waren, sahen wir die eine Dame wachsbleich im Nachtkleid
mit aufgelösten Haaren an der Wand lehnen, zu ihren Füßen eine
dampfende große Blutlache, fast genau so, wie ich sie im Traume
gesehen hatte.

Wir brachten die alte Dame ins Bett und sorgten für ärztliche
Hilfe. Der Arzt kam und sagte uns, daß der Tod noch in dieser
Nacht eintreten würde. Ärztliche Hilfe käme zu spät Er gab der
Kranken eine Morphiumspritze und ging. Wir blieben noch bei der
Kranken, Während ich am Türpfosten lehnte, spürte ich plötzlich
einen eiskalten Zug im Rücken, so daß ich mich schüttelte. Alle
Türen und Fenster waren gleichwohl geschlossen. Trotzdem blieb
der unerklärliche, plötzliche, eisige Zug. Schon wollte ich meinen


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