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Außergewöhnliches war geschehen. Da traf er auf der Heimfahrt
einen ihm bekannten Arzt, der ihn bat, ihn bis nach V*, der nächsten
Ortschaft, zu bringen. Gern willigte mein Vater ein, schlug
jedoch kein schnelleres Tempo ein, eingedenk meiner mahnenden
Bitte. Es konnte also nach seinem Ermessen sich kein Unglück ereignen
, insbesondere da der Wagen, ein 16 45 PS Benz, sehr zuverlässig
war. Sie waren kurz vor V., als plötzlich die elektrische
Lichtführung des Wagens versagte. Mein Vater brachte den Wagen
sofort zum Stehen; derselbe fuhr jedoch noch mit seiner Schwungkraft
etliche Meter, prallte infolge der vollkommenen Finsternis
gegen einen Chausseestein und glitt die Böschung hinunter. So kam
mein Vater, wenn auch nicht blutüberströmt, so doch verletzt zurück
. Denn er und der Arzt hatten Hautabschürfungen erlitten.
Mein Traum hatte sich als Warnung bestätigt. Hätte mein Vater
die Warnung nicht befolgt und wäre schnell gefahren, wäre bestimmt
ein großes Unglück geschehen.
Eines Nachts erwachte ich von einem furchtbaren Geruch, süßlich
wie Leichengeruch. Auch während des Tages trat derselbe zeitweise
unerträglich auf. Kein anderer im Hause verspürte ihn. Ich
hatte mich nicht getäuscht. Wenige Tage darauf starb eine Dame
plötzlich in unserem Hause. Am Beerdigungstage ging der Sarg
nicht durch die schmale Windfangtür hindurch. Die Träger setzten
den Sarg vor unserer Salontür ab, um den andern Teil des Wind-
fangs zu öffnen. Zufällig kam ich vorbei, und da schlug mir derselbe
penetrante Geruch entgegen, wie ich ihn gehabt hatte.
Meine Eltern hatten als Hochzeitsgeschenk von einem Bekannten
eine grüne Kristallbowle geschenkt bekommen. Dieselbe stand
jahrelang im Eßzimmer auf dem Büffet. Eines Tages polterte die
Bowle ohne jede Berührung zu Boden und zerbrach. Wenige Stunden
später erhielten wir die telegraphische Nachricht, daß der
Spender dieser Bowle gestorben sei.
Einmal erblickte ich im Traum einen Leichenzug. Viele, viele
weiße Blumen und Frauen in Kuttenkleidung. Ich fragte nach dem
Namen des Toten, erhielt jedoch keine Antwort. Dann zerfloß der
Traum. Am andern Morgen las ich in der Zeitung von dem plötzlichen
Ableben eines Jugendfreundes, den wir alle wegen seiner
sprühenden Lebenslust und seines gesunden Humors sehr geschätzt
hatten.
Meine Großmutter, Frau Ä. K., heute eine fast 80jährige
Greisin, erzählte folgendes:
Sie stand eines Tages mit ihren Angehörigen im Zimmer. Plötzlich
gab es einen furchtbaren Knall, so daß alle erschrocken zusam-
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