Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 439
(PDF, 142 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0443
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Nacht hatte meine Großmutter, die noch nichts von meiner Krankheit
wußte, folgendes Erlebnis:

Sie hörte mich laut und eindringlich ihren Namen rufen. In der
Annahme, ich sei zu Besuch gekommen und verlange Einlaß, zog
sie sich notdürftig an, da es nachts war und sie bereits geschlafen
hatte, und ging vor die Tür, um mich zu empfangen. Aber niemand
war weit und breit zu sehen. Sie begab sich wieder zur Ruhe. Da
hörte sie nach einer Weile denselben Ruf. Sie stand nochmals auf
und sah nach, aber ich war nicht da. Da wußte sie, daß ich wohl
irgendwie in Gefahr schweben mußte. Sie setzte sich sofort hin,
schrieb mir und bat mich um umgehende Antwort. Dieser Brief
kreuzte sich mit dem Schreiben, worin ihr meine schwere Erkrankung
(Operation) mitgeteilt wurde.

Am Todestage meiner kleinen Schwester Gerda fiel sämtliche
Kinderwäsche von ihr, nicht jedoch die übrige, ohne ersichtlichen
Grund von der Leine.

Am Vortage ihres Todes schrie meine Mutter plötzlich gellend
auf. Sie erzählte, daß sie ein Tofenskelett (oder Totenschädel) am
Ende ihres Betfes gesehen hätte, das sich auf sie zu bewegte. Niemand
hatte es sonst gesehen. Bemerken möchte ich dabei, daß
meine Muffer eine sehr kluge, feingeisfige Frau, modern und real
war, die jeglichen Aberglauben oder Hirngespinsten fern stand.
Daher messe ich dieser Begebenheit doppelten Werf bei.

Wenige Stunden vor dem Tode meiner Mutter hörte meine
Großmutter im Sterbezimmer, wo sich keine Uhr befand, ein
lautes Ticken, als ob eine Uhr ginge. Sie suchte das Zimmer ab,
konnte aber keine Uhr entdecken. Das Ticken wurde immer lauter
und anhaltender, so, als ob ein großes, lautes Uhrwerk abliefe.
Meine Mutter unterhielt sich mit meiner Großmutter und vernahm
nichts davon, obgleich das Ticken so entsetzlich laut war, daß man
es nicht überhören konnte. Dann plötzlich schwieg es, setzte jedoch
nach einigen Minuten wieder ein und dauerte etwa 5 Minuten.
Dann brach es wieder ab, als sei das Uhrwerk abgelaufen. Kurz
darauf setzte es nochmals ein, genau wie die beiden vorigen Male,
und brach dann plötzlich ab. In demselben Augenblicke fiel meine
Mutter in die Kissen zurück und begann zu klagen. Einige Stunden
später starb sie! — Das Ticken wurde nicht mehr vernommen.

Mein Großvater, ein Fabrikbesitzer, war ein leidenschaftlicher
Jäger. Als er sich eines Tages mit seinen Freunden auf seiner Jagd
befand und sie eine kurze Ruhepause machten, stürzte er durstig,
wie er war, ein Glas Bier herunter. Als er ausgetrunken hafte,
sagte er: „Jetzt trank ich meinen Tod!" Man lachte ihn aus, da er


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