Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 460
(PDF, 142 MB)
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Berichferstafter auf einer Reise von Werden an der Ruhr nach
Mülheim kennen und hatte von ihm den Eindruck eines Menschen
von tiefer Frömmigkeit, „aus seinen Augen leuchtete etwas Unaussprechliches
von Glück und Frieden und Freundlichkeit". Das
Merkwürdige an seinem Hause war, daß den Eintretenden überall
die Inschrift entgegentrat: „Ist dieser nicht ein Brand aus dem
Feuer gerissen?" Als sich der Verfasser des Buches darnach erkundigt
, wird ihm folgendes erzählt: Der Vater des Obengenannten
war Bergmann wie seine Vorfahren und hatte sich allmählich zu
einem bescheidenen Wohlstand emporgearbeitet. Als er eines
schönen Sommertages anfahren will, trat ihm seine Gattin mit
heißen Tränen entgegen, sie habe in der Nacht im Traume ein
schreckliches Donnern unter der Erde vernommen, auch habe sie
deutlich geschaut, wie alle tot aus dem Berge gebracht seien. Da
seit Jahren kein Unglück in der betr. Grube geschehen war und die
Verwaltung der Bergwerke mit dem Abbau sehr sorgfältig vorging
, wird ihren Angaben kein Glaube beigemessen. Erst als eine
alte Frau, die bei allen für verrückt galt, an dem betr. Morgen
unter allerhand schauerlichen Grimassen rief: Ha, ha, der Berg
stürzt ein, der Berg stürzt ein! wandte sich der Vater an den Obersteiger
, der seinerseits eine sachverständige Kommission in den
Berg sandte. Es wurde nach zweistündiger Untersuchung festgestellt
, daß alles so sicher wie möglich sei. Aber das Unglück läßt
nicht lange auf sich warten: sie sind unter der Erde schon rüstig
an der Arbeit, als tatsächlich* ein Teil des Berges einstürzt, sodaß
sie lebendig begraben sind. In dem Dunkel, das sie nach dem Erlöschen
ihrer Grubenlampen umgibt, sterben der Vater und die
zwei Brüder, bis der Berichterstatter (fünf Tage und vier Stunden
nach dem Einsturz) durch die aufopfernde Tätigkeit der Rettungsmannschaften
gerettet wurde.

Liegt bei dem Traum, an dessen Tatsächlichkeit nicht zu zweifeln
ist, tatsächlich ein Wahrtraum oder bloße Kryptomnesie, d. h.
verborgenes Wahrnehmen des betr. Vorganges vor? Dies wäre
natürlich die zunächst liegende Erklärung, die auch durch die Angabe
des Berichterstatters nicht unmöglich gemacht wäre, daß die
betr. einen ziemlichen Weg bis zur Einfahrt in den Stollen hatten.
Die unterirdischen Gänge erstrecken sich bekanntlich mitunter kilometerweit
, sodaß eine solche Erschütterung in der Nacht, wenn
über der Erde an der betr. Stelle menschliche Wohnungen waren,
sehr wohl im Traume von dem einen oder anderen wahrgenommen
werden konnte. Merkwürdig ist nur, daß diese Wahrnehmung
nur von der Mutter des Berichterstafters, aber nicht von anderen


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