Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 461
(PDF, 142 MB)
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gemacht wurde, obgleich gerade Bergleute für solche Lrscneinungen
ein feines Gefühl zu haben pflegen. So nahe also Kryptomnesie
zunächst als Erklärung liegt, so scheint doch gerade die letztere
Erwägung eher auf ein Ahnungsvermögen im Traume hinzuweisen;
es würde sich also um einen jener Wahrträume gehandelt haben,
wie sie durch gute Überlieferung von jeher aus allen Zeiten bezeugt
sind.

Zum Schluß ein interessantes Hellsehexperimenf mit der Leipziger
Hellseherin Frau Hessel, von der auch im Z. f. O. bereits
öfters die Rede war. Etwa am 20. I. dieses Jahres kam mir ein
deutsches Lesebuch für den Unterricht in Quarta abhanden, auf
dessen Wiederauffindung ich einen gewissen Wert legte, es war
trotz allen Suchens nicht wiederzufinden. Ich telephonierte deshalb
am 21. vormittags zwischen 10 und 11 Uhr an Frau Hessel und gab
ihr an, daß mir vor einigen Tagen ein Lesebuch mit hellbraunem
Umschlag abhanden gekommen sei, auf dessen Wiederauffindung
ich einen gewissen Wert legte; weitere Angaben wurden nicht gemacht
. Nach etwa einer Minute antwortete Frau H. folgendes: „Das
Buch liegt in einem Eckzimmer, das nach hinten hinausgeht. Links,
dort, wo die Dachrinne ist. Es sind Bäume und ein Garten zu
sehen, es befindet sich eine Gardine im Zimmer*. Da mir die Angabe
wegen der TDachrinne besonders wertvoll war, fragte ich nochmals
, was sie mit der Dachrinne meine, worauf ich etwa verstand:
Wie es bei der Dachrinne ist.

Da die Angaben ziemlich allgemein waren, suchte ich zunächst
in verschiedenen Zimmern meines Hauses ohne Erfolg. Am andern
Tage vormittags, als ich in einer Quarta der Stollberger Oberschule
Unterricht gab, meldeten mir die Schüler, daß sich das Buch hinter
dem in der linken Ecke stehenden kleinen Schrank gefunden habe.
Das Zimmer ist ein Eckzimmer, das nach einem Garten zu hinausgeht
, Bäume sind sichtbar. Am Fenster neben dem Schrank befindet
sich eine Gardine. Der Schrank, hinter dem das Buch gefunden
wurde, steht in der linken Ecke. Die Außenseite des
Fensters, das unmittelbar daran grenzt, ist mit einer großen Blechplatte
ausgelegt, auf der man noch die Nägel sieht, auch die Seiten
sind etwas damit beschlagen, also ähnlich wie bei Mansardenfenstern
, an denen die Dachrinne unmittelbar vorbeigeht. Man
sieht also, daß die Angaben zusammen doch ein durchaus richtiges
Bild der betr. örtlichkeit ergeben, der Versuch dürfte also als
durchaus positiv zu bewerten sein.


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